Review: Blade & Bastard – Warm ash, Dusky dungeon – Band 01

Frisch aus Japan und schon im Dungeon! J-Novel Club wagt sich in neue Wasser für den Light Novel Markt. Eine gleichzeitige Veröffentlichung einer Light Novel in Japan und dem englischsprachigen Raum. Noch dazu finden sich hier Kumo Kagyu (Autor von Goblin Slayer) und so-bin (Illustrator von Overlord) für eine neue Dark-Fantasy Geschichte zusammen. Wie gut das ganze klappt, erfahrt ihr in dieser Review.

Die Review enthält Spoiler!
Es zeigt auf der linken Seite Iarumas mit einem Schwert und einem Umhang. Nebem ihm steht Garbage mit feuerrotem Haar und einem großen Schwert. Beide stehen in einer Lache aus Blut
Cover zu Band 1 von Blade & Bastard
Japanischer Titel: ブレイド&バスタード -灰は暖かく、迷宮は仄暗い-
Englischer Titel: BLADE & BASTARD: Warm ash, Dusky dungeon
Story: Kumo Kagyu
Illustrationen: so-bin
Übersetzung: Sean McCann
Editing: C.D. Leeson

Offizielle Beschreibung

Tief in den unerforschten Tiefen des Dungeons wurde eine Leiche entdeckt – eine, die dort nicht sein sollte. Nachdem Iarumas wiederbelebt wurde und alle seine Erinnerungen an sein Leben vor seinem Tod verloren hat, verbringt er seine Tage damit in den Dungeon hinabzusteigen und die Leichen der Abenteurer zurück an die Oberfläche zu bringen. Können sie auch wiederbelebt werden? Oder bleiben sie ein Haufen Asche auf dem Altar? Egal was passiert, Iarumas erhält seinen Finderlohn. Auch wenn seine Fähigkeiten ihm widerwilligen Respekt einbringen, wird er von den anderen Abenteurern für seine kalte und berechnende Einstellung verschmäht. Die Lebenden bleiben auf Abstand – Iarumas umgibt sich primär mit den Toten. Zumindest bis er auf Garbage trifft. Eine verwilderte, junge Schwertkämpferin, die als Einzige ihrer Party ein Massaker überlebte. Zusammen mit Garbage begibt sich Iarumas tiefer in den Dungeon, auf der Suche nach Hinweisen zu seiner Vergangenheit, während er Monstern, Fallen und dem sicheren, aschernen Tod ins Auge.

– Übersetzung der offiziellen englischen Beschreibung von J-Novel Club.

Allgemeine Informationen

Heute habe ich für euch etwas, das wir im Bereich der Light Novels noch nicht gesehen haben. Mit Blade & Bastard wagt sich J-Novel Club in unbekanntes Terrain. Zum einen durch die Zusammenarbeit mit dem japanischen Publisher Drecom Media und zum anderen durch einen Same-Day Release der englischen Fassung mit der japanischen Veröffentlichung am 09.12.2022.

Drecom war selbst bisher noch nicht im Bereich Light Novels tätig. Bisher haben sie sich vor allem auf andere Medien und Videospiele konzentriert. Man wollte aber wohl das Portfolio erweitern, also wagt sich das japanische Unternehmen nun auch an Comics, Webtoons und Light Novels.

Auch in diesem Fall habe ich wie so oft schon das Premium-E-Book direkt vom englischen Publisher J-Novel Club für dieses Review am Start. Diese Version ist wie immer frei von Kopierschutz und diesmal bekommen wir als Bonus textlose Illustrationen.

Autor des Buches ist Kumo Kagyu, den viele von uns sicher schon vom Goblin Slayer kennen. Die Illustrationen für diese Novel stammen von so-bin, den ich euch ja bereits in meinem Review zu Overlord näher vorgestellt habe. Als Übersetzer ins Englische wurde hier Sean McCann tätig, der für J-Novel Club unter anderem auch Otherside Picnic und Grimgar of Fantasy and Ash übersetzt hat. Als Editor für diese Light Novel wurde C.D. Leeson tätig.

Was ist Wizardry?

Das Bild zeigt den Wizardry-Schriftzug in Gold durch den horizontal ein Schwert sticht.
Das Logo des ersten Wizardry von 1981

Autor Kumo Kagyu nimmt uns in seinem neuen Abenteuer mit in die Welt von Wizardry. Vielleicht geht es euch dabei so ein bisschen wie mir und ihr habt noch nie davon gehört …

Daher dachte ich, es wäre sicher nützlich euch Wizardry kurz vorzustellen. Wizardry ist eine sehr alte Computerspielserie, die schon 1981 ihren Anfang nahm. Die Hauptserie umfasst insgesamt 8 Titeln, die von 1981 bis 2001 auf verschiedenen Plattformen erschienen sind. Wenn man sich das erste Wizardry so anschaut erinnert mich das ganze schon ein wenig an das, was ich bei Goblin Slayer Side Story: Dai Katana gelesen habe. In Japan erfreut sich Wizardry nach wie vor großer Beliebtheit und bringt bis heute Spin-Offs hervor.

Immerhin hat Kumo Kagyu erkannt, dass nicht jeder ein so altes Videospiel kennt. In seinem Nachwort gibt er folgende kurze Erklärung dazu ab. Ich erlaube mir an dieser Stelle einfach mal frech ein Zitat:

Wo ich gerade vom originalen Wizardry spreche – die berühmte Original Trilogie wurde im Jahr 2000 auf den Gameboy Color und Wonderswan portiert. Das war vor mehr als zwanzig Jahren. Ich nehme daher an, dass die meisten jüngeren Leser Wizardry gar nicht kennen.

Es fühlt zwar komisch an, dass ich derjenige bin, der euch etwas dazu erzählt, aber legen wir los.

Vor langer Zeit waren zwei junge Männer besessen von Dungeons & Dragons, dem ersten RPG der Welt. Es war allerdings kein Spiel, das man auf seiner Konsole spielt, sondern eines das man mit Stiften, Papier und Würfeln spielt.

Es war der Beginn der Personal Computer Era, als PCs erstmals für die Massen verfügbar wurden. Die beiden jungen Männer hatten nur einen Gedanken:
Was, wenn sie all diese nervigen RPG-Berechnungen und Entscheidungen einem Computer überlassen würden? Ja, die Geschichte würde so simpel sein, dass sogar ein Computer sie verstehen könnte.

Ein großer Zauberer stiehlt die Quelle der Macht eines verrückten Königs und flieht damit tief in das Innere eines Dungeons. Leute unbekannter Herkunft – Abenteurer – würden sich versammeln, um den großen Zauberer zu Fall zu bringen. Ein Dungeon voller gefährlicher Fallen und Monster erwartet sie. Die Abenteurer locken aber Schätze und magische Waffen. Und selbst wenn die Abenteurer auf dem Weg fallen sollten, können sie zum Tempel gebracht werden, um dort wiederbelebt zu werden … gegen einen exorbitanten Zehnt (Anm. d. Redaktion: im Grunde eine Abgabe an den Tempel).

Ein Leben ist nicht viel wert. Abenteuer und der Tod gehen Hand in Hand. Man kann aber neben einer Menge Gefahr auch eine Menge Humor finden.

Hasen und Ninjas arbeiten hier mit Drachen zusammen, um in dieser bizarren Welt Menschen die Köpfe abzuschlagen. Doch die Abenteurer schlagen mit ihren eigenen Waffen zurück – dem Muramasa oder einer Klinge, die von einem Mixer inspiriert ist – um dann den Gegner mit nuklearen Explosionen zu vernichten.

So entstand „Wizardry: Proving Grounds of the Mad Overlord“.

Es sollten noch einige weitere Titel folgen. „The Knight of Diamonds“, in dem man ein dämonisches Loch erkundet, um eine legendäre Rüstung und einen Heiligen Stab zu finden; „Legacy of Llylgamyn“, in dem du zu einem ehrwürdigen Drachen auf einem heiligen Berg reist, um dort die Gründe der momentanen Desaster aufzudecken; „Return of Werdna“, das die Rückkehr des großen Zauberers beschreibt, der eigentlich besiegt wurde.

– Übersetzung eines Ausschnitts aus dem Nachwort zu diesem Band.

 

Ich hoffe dies hilft ein wenig zu verstehen, was es mit Wizardry auf sich hat. Nicht dass es unbedingt notwendig für das Verständnis ist, aber es hilft sicher die Welt des Buches leichter zu verstehen. Ansonsten lege ich euch gerne noch den englischen Artikel der Wikipedia dazu ans Herz.

Englisches Original Zitat aus dem Buch

Speaking of the original Wizardry—the famous initial trilogy was last ported to the GBC and Wonderswan around the year 2000. That was more than two decades ago. I suspect that means many younger readers don’t know Wizardry.

As awkward as I feel being the one to tell you about it, please, allow me to explain.

Once upon a time, two young men were obsessed with D&D, the world’s first RPG. Now, this wasn’t the kind of game you play on your game console. It was a game played with pens, paper, and dice.

This was the dawn of the personal computer era when PCs meant for individuals first began to appear. These two young men had a thought: what if they left all the bothersome RPG calculations and judgments to a computer? Yes, the story would be something so simple that even a computer could understand it.

A great wizard steals the source of a mad king’s power, then flees deep inside a dungeon. Drifters with unclear origins—adventurers—gather to slay the great wizard. The dungeon awaits them, filled with dangerous traps and many monsters, as well as treasure and magic weapons. Even if adventurers fall along the way, they can be carried to the temple and resurrected…for an exorbitant tithe.

Life is cheap. Adventuring goes hand-in-hand with death. There is much humor to be found, and also, much danger.

Rabbits and ninjas appear alongside dragons to decapitate people in this bizarre world. But the adventurers fight back with their own weapons—the Muramasa and a blade inspired by a food mixer—then blast the enemy with nuclear explosions.

Thus, Wizardry: Proving Grounds of the Mad Overlord was born.

It was followed by several other titles. The Knight of Diamonds, where you explore a demonic hole in search of a lost suit of legendary armor and a holy staff; Legacy of Llylgamyn, where you travel to a sacred dragon atop a holy mountain in order to uncover the cause of recent disasters; Return of Werdna, which depicts the return of the great wizard who was supposedly slain.

– Original Zitat aus dem Nachwort des Buches.

Meine Meinung zu Blade & Bastard Volume 1

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe, als J-Novel Club angekündigt hat diese Light Novel lizenziert zu haben. Ich meine wie könnte ich nicht? Der Autor einer meiner Lieblingsserien und ein Illustrator, der wunderschöne kleine Kunstwerke in Overlord gezeichnet hat, tun sich für eine neue Dark-Fantasy-Serie zusammen. Zu sagen ich war hyped, wäre wohl eine Untertreibung.

Nachdem ich nun also durch bin mit dem ersten Band habe ich gemischte Gefühle, was das Buch angeht. Erlaubt mir das zu erklären.

Ich hatte mich auf eine Dark-Fantasy-Serie gefreut. Die habe ich auch bekommen. Wie man es vom Goblin Slayer Autor erwarten würde, ist die Welt nicht gerade das was man als „einladend“ bezeichnen würde. Die Stadt Scale an sich ist dabei der „Hub“ für die Abenteurer. Hier können sie Kameraden und Ausrüstung finden, sich erholen und die gefundene Beute gegen Münzen eintauschen. Das ist aber auch alles, was wir über diese Welt erfahren.

Wir bekommen die Grundzüge von Wizardry erklärt: Abenteurer, die in einen Dungeon hinabsteigen, diesen erkunden und auf große Beute hoffen. Einer dieser Abenteurer ist Iarumas. Er sammelt aber keine Schätze im Dungeon, sondern die Leichen anderer Abenteurer. Hier macht die Beschreibung von J-Novel Club einen guten Job euch den generellen Plot zu erklären. Also brauche ich das hier nicht unbedingt zu wiederholen.

Ich habe beim Lesen des Buches immer mal wieder Parallelen zu zwei meiner Lieblingsserien gefunden, aber so ganz überzeugen kann Blade & Bastard gerade im Vergleich mit diesen Titeln (zumindest in Band 1) nicht.

man sieht einen vektorgrafik-dungeon aus dem Spiel Wizardry: Proving Grounds of the Mad Overlord
Ist der Dungeon in dem sich Garbage und Iarumas bewegen nicht wunderschön? Spaß beiseite. Das ist ein Screenshot aus Wizardry: Proving Grounds of the Mad Overlord. Aber von den Beschreibungen kann man sich den Dungeo so vorstellen.

Zum einen ist da natürlich Danmachi (dessen deutsche Fassung ich euch ja bereits vorgestellt habe). Genau wie Blade & Bastard hat auch Danmachi einen Dungeon in der „Hauptrolle“ und die Stadt Scale hat eine sehr ähnliche Geschichte wie Orario (minus der herabgestiegenen Götter).

Das Blöde bei Blade & Bastard ist nur, dass der Dungeon selbst eher „okay“ ist. Die Burial Chambers (zu Deutsch „Grabkammern“) sind das Brot und Butter des Dungeon. Sie sind der Hauptzweck, weshalb die Abenteurer sich in den Dungeon hinein begeben. Dort erwarten sie Monster und große Reichtümer. Der Dungeon selber ist hier aber weniger interessant. Dies könnte auch an Iarumas vorsichtiger Natur und den schlechten Sichtverhältnissen (angelehnt an die Wireframe-Grafik von Wizardry nehme ich an) liegen. Der Dungeon kommt mir wesentlich weniger „lebendig“ vor, als es bei Danmachi der Fall war.

Ich hoffe für die Serie, dass es hier ähnlich wie bei Danmachi eine Serie ist, die mit mehr Bänden besser wird. Das Bisherige eignet sich vielleicht gerade so als Grundstein, aber mehr Informationen, gerade über den Dungeon in dem wir soviel Zeit verbringen, hätte sicher geholfen. Vielleicht ist es aber auch einfach zu generisch?

Die andere Serie wo sich natürlich ein Vergleich anbietet, ist das vorherige (noch laufende) Werk des Autors: Goblin Slayer.

Natürlich sind beide Geschichten, wie es typisch für den Kumo Kagyu ist, Dark-Fantasy-Serien. Man versucht hier, ähnlich wie im Goblin Slayer, eine gefährliche Welt zu erschaffen, aber das klappt aufgrund des zugrunde-liegenden Wizardry nicht ganz so gut wie beim Slayer.

Beim Slayer schwingt immer so eine gewisse „Gefährlichkeit“ in der Welt mit, denn jeder Fehler kann hier den Tod bedeuten. Das wird uns dort schon im ersten Band mit den Anfänger-Abenteurern klar. Anders ist es aber bei Blade & Bastard. Dort ist der Tod mehr ein kleines Ärgernis und Teil des alltäglichen Lebens. Man kann ja im Tempel wiederbelebt werden, auch wenn dies einen Haufen Geld kostet. Das Element der Gefährlichkeit ist daher nicht ganz verschwunden, aber signifikant abgeschwächt. Das ist aber wohl eine generelle Sache mit Serien, die auf Videospielen basieren.

Wenn wir auf die Charaktere blicken zeigt sich, dass der Supporting-Cast und auch die Hauptcharaktere beim Goblin Slayer insgesamt von Anfang an interessanter waren.

Iarumas ist sehr vorsichtig, berechnend, aber auch ziemlich gleichgültig (er bezeichnet sich selbst als Neutral). In diesem Aspekt hat er doch gewisse Ähnlichkeiten mit einem gewissen Slayer. Das Problem ist dabei aber, dass man in diesem ersten Band nur sehr wenig über ihn erfährt (was sicher so gewollt ist). Ich hoffe wirklich, das ändert sich im Laufe der Geschichte noch. Im Buch werden so ein paar Hinweise versteckt, dass in seinem Charakter mehr steckt als es scheint. Für diesen Band hat das den Nachteil, dass Iarumas einfach keinen wirklichen Eindruck hinterlässt.

Werfen wir als Nächstes einen Blick auf Garbage. Erstmal danke für den bescheuerten Namen Iarumas. Ich meine im Ernst, was soll das denn? Noch dazu verhält sie sich sehr … wild. Sie kann nicht ordentlich mit anderen kommunizieren, sondern verhält sich wie ein Hund und macht auch nur Hundelaute. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass sie zuvor eine Sklavin war? Ich weiß es nicht.

Kurz habe ich gedacht, dass Herr Kagyu wieder seiner merkwürdigen Marotte verfällt und einfach mal komische, weibliche Charaktere in seine Stories einbaut. Ich erinnerte mich an gewisse Tendenzen aus dem Slayer, wo sich Frauen immer wieder einnässen würden, wenn deren Tod kurz bevorsteht.

Ich kann diesen Charakter im Moment einfach nicht verstehen, auch über Garbage wissen wir so gut wie nichts. Und das hilft ihrem Charakter wirklich gar nicht. Ich hätte sie fast komplett abgeschrieben, hätte das Buch gegen Ende nicht blicken lassen, dass auch hinter Garbage viel mehr stecken könnte als der Anschein vermuten lassen würde. Ich hoffe auch hier wieder darauf, dass sich das am Ende auszahlt.

Immerhin hatte dieses Buch noch Charaktere, die keine Komplettkatastrophe waren und tatsächlich den namensgebenden Charakter beinhalten. Raraja hat für mich das Buch wirklich gerettet. Man bekommt im Buch über ihn viel mehr mit als über die beiden Charaktere, die auf dem Titelbild sind.

das Bild zeigt drei Charaktere. Im Vordergrund Iarumas, dahinter Garbage und im Hintergrund Raraja. Ein junger Mann mit wuschigem Haar und einem angestrengtem Gesichtausdruck und voller Abenteurerausrüstung

Sein Leben lang wurde er von seinem Clan als Laufbursche und „Meat-Shield“ missbraucht, seine „Party“ sollte aber bald ein Ende finden und alle außer ihm sterben. Daran sie wiederzubeleben war gar nicht zu denken. Er hatte kaum das Geld, um selbst über die Runden zu kommen, nachdem er von seinem Clan verstoßen wurde. Mit (sprichwörtlich) hartem Brot muss er sich also durchkämpfen, bis zu einer schicksalhaften Begegnung mit Iarumas. Raraja schließt sich Iarumas und Garbage an und lernt auf seinen Abenteuern mehr über sich selbst, seine Fähigkeiten und wie es ist in einem ordentlichen Team zu arbeiten. Jeder trägt seinen Teil bei, aber erhält auch seinen Anteil an der Beute. Das war für mich insgesamt ein Highlight des Buches.

Ein weiteres großes Highlight für mich sind die Illustrationen im Buch durch so-bin. Diese sind wieder toll anzusehen und passten sehr gut zur dunklen Welt (zumindest das was wir an Welt haben) des Buches. Wie auch schon beim Overlord gefällt mir sein Zeichenstil sehr gut.

Bücher von J-Novel Club sind im Normalfall ziemlich gut was die englische Übersetzung angeht. Man setzt dort mit dem „Pre-Pub“ auf seine Abonnenten als „Beta-Leser“, die dann Fehler melden, welche vor dem Release des E-Book behoben werden können.

Durch den gleichzeitigen Release mit Japan hatte dieses Werk leider keinen Pre-Pub Release. Das bedeutet auch, dass viel weniger Augen einen Blick auf das Buch hatten, bevor dieses am 9. Dezember veröffentlicht wurde. Das wird an ein paar Stellen im Buch ziemlich offensichtlich. Mir selbst sind zumindest mal keine Grammatik- oder Rechtschreibfehler aufgefallen, aber es gab Inkonsistenzen.

Im Buch finden sich normalerweise keine japanischen Suffixe a la -san, -sama, -kun oder -chan. An einigen Stellen fing aber Ainiki (die Priesterin im Tempel von Scale) an Iarumas und die anderen mit -sama anzusprechen. Dave meinte zu mir auch noch, dass auch mal die Begriffe „Focus“ und „Concentration“ willkürlich vertauscht worden seien, obwohl aber derselbe Statuswert gemeint war. Nicht unähnlich zu dem, was wir in der deutschen Fassung des Goblin Slayers mit „Eisen“ und „Stahl“ gesehen haben.

Auch hier gibt es auch wieder ein Licht am Ende des Tunnels. Anders als andere Verlage muss J-Novel Club nicht auf einen Nachdruck warten, um einen Fehler zu beheben. Die Fehler werden bei J-Novel Club einfach über ein Update des E-Book behoben. Dabei wird auch an ältere Bände gedacht. Ich hatte das immer wieder, dass J-Novel Club Bücher aus meiner Library geupdated hat. So liegt Ascendance of a Bookworm Part 1 Volume 1 schon in Version 1.0.7 vom November 2022 vor. Das Buch kam 2019 erstmals heraus und bekommt laufend Updates. Es bleibt daher zu hoffen, dass J-Novel Club für dieses Buch auch nochmal nachbessert.

Bis zur Veröffentlichung dieses Reviews gab es aber noch keine korrigierte Fassung des E-Books beim Verlag zum Download bereit.

Fazit

Einerseits habe ich mich sehr auf den Titel gefreut, aber irgendwie verlasse ich das Buch mit so einem „meh“ Gefühl. So wirklich abgeholt hat mich das Buch irgendwie noch nicht. Das Worldbuilding ist nicht wirklich was Besonderes und die beiden Cover-Charaktere rufen in mir auch nicht wirklich Begeisterungsstürme hervor.

Ihr merkt sicher auch an der Länge des Reviews, dass ich mir etwas Frust von der Seele schreiben musste. Wie gesagt finde ich die Kombination von Autor und Illustrator einfach genial, wirklich geliefert hat das Buch aber bisher noch nicht. Was aber vor allem an der viel zu geheimnisvollen Geschichte liegt. Ich denke Kumo Kagyu setzt hier zu viel auf Foreshadowing und vergisst dabei irgendwie den Rest ein wenig. Das führt einfach dazu, dass Iarumas und Garbage gefühlt nur ein wenig mehr als nichts sind.

Was bleibt, ist dann eine Welt, die generischer kaum sein könnte und eine Geschichte die momentan zu offen ist. Nur der Goblin Slayer ist wohl generischer. Auch der Dungeon, in dem wir viel Zeit verbringen hat im Moment das gleiche Problem und kann sich nicht mit dem aus Danmachi bekannten Dungeon messen.

Kann ich das Buch empfehlen? Nicht wirklich. Zumindest nicht im Moment. Ich werde die Serie für euch mal auf alle Fälle weiterverfolgen. Wenn ihr aber kein Die-hard Fan von Illustrator und Autor seid, ist das Buch schwer zu rechtfertigen. Mein Rat wäre es hier tatsächlich abzuwarten, ob der Autor seine in diesem Buch gemachten „Versprechen“ (In Form von Plotpunkten) einhalten wird.

Die Serie insgesamt ist noch sehr neu und wird von einem neuen japanischen Verlag herausgegeben. Es könnte daher durchaus vorkommen, dass die Serie einfach nicht fortgeführt wird, weil sich ein kommerzieller Erfolg nicht einstellt. Ich hoffe das natürlich nicht und wünsche dem Duo allen Erfolg der Welt. Es bleibt zu hoffen, dass die Serie die Wand von drei Bänden durchbrechen kann. Bis dahin werde ich die Serie für euch auf alle Fälle weiterverfolgen.


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