Japanischer Titel: | ギルドの受付嬢ですが、残業は嫌なのでボスをソロ討伐しようと思います |
Englischer Titel: | I May Be a Guild Receptionist, but I’ll Solo Any Boss to Clock Out on Time |
Story: | Mato Kousaka |
Illustrationen: | Gaou |
Übersetzung: | Jennifer Ward |
Editing: | Maya Deutsch |
Grafikdesign: | Madelaine Norman |
Offizielle Beschreibung
Wie immer an dieser Stelle eine Übersetzung der offiziellen englischen Beschreibung zum Buch für euch:
Als Alina Clover sich für den Job als Rezeptionistin bei der Abenteurergilde entschieden hat, dachte sie, das wäre ihr Ticket für ein gutes Leben – stabile Bezahlung, regelmäßige Arbeitszeit und sichere Arbeitsplatzbedingungen. Leider wird aus ihrem Traumjob schon bald ein Albtraum aus unendlichen Formularen und Überstunden, sobald die Abenteurer, die sie betreut im Dungeon nicht mehr weiterkommen. Menschen sind einfach nicht für ewigen Crunch gemacht. Alina schleicht sich also Nachts in diese Dungeons um den Monstern, die alles aufhalten, mithilfe ihres gewaltigen Kriegshammers eine ordentliche Tracht Prügel zu verpassen. Das alles geheim zu halten, um nicht gegen das Verbot eines Nebenjobs zu verstoßen, gestaltet sich schwierig, vor allem wenn sich die Geschichten über ihre Taten in der Stadt verbreiten. Aber irgendwie schafft es Alina ihr Geheimnis zu bewahren. Zumindest so lange bis der Anführer der stärksten Gruppe der Gilde sie während einer verhängnisvollen Nacht dabei ertappt, wie sie einen Boss tötet. Ob Alina noch aufhalten kann, dass sich ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt?
– deutsche Übersetzung der offiziellen englischen Beschreibung von Yen Press
Allgemeine Informationen
Heute habe ich für eine preisgekrönte Novel für die Review herausgesucht. Dieses Buch, geschrieben von Mato Kousaka (Twitter) mit Illustrationen von Gaou (Twitter, pixiv) hat den 27ten Dengeki Novel Gold Preis gewonnen. Gaou kennt ihr vielleicht von dessen Illustrationen für „Welcome to the Outcast’s Restaurant!“, das bei Tentai Books erscheint.
Herausbracht wird das Buch auf Englisch von Yen Press unter dem Light Novel Label Yen On. Die Übersetzung ins Englische wurde Jennifer Ward (LinkedIn) angefertigt, während Maya Deutsch das Editorial verantwortet hat. Das Design für die verschiedenen Grafiken im Buch wurde von Madelaine Norman übernommen. Frau Ward hat im Übrigen ziemlich viele Sachen übersetzt. Die Liste auf dem LinkedIn ist ziemlich lang und hat immer kleine, süße Beschreibungen zu den Serien was irgendwie cool ist.
Zum Zeitpunkt des Verfassens gibt es lt. Novelupdates und der offiziellen Seite bei Dengeki Bunko in Japan bereits 7 Bände. (Btw wie cool ist das bitte das die Serie in Japan mal einen Collab mit SAO Alternative hatte, bei der man beim Kauf eines Bandes ein Artwork bekam). Bei Yen Press sind zu diesem Zeitpunkt bisher 2 Bände erschienen. Band 3 erscheint im Juni. Es gibt ebenfalls einen Manga.
Die Charaktere
An dieser Stelle will euch noch die beiden Protagonisten für diesen Band vorstellen.
Alina Clover
Eigentlich ist sie nur eine einfache Rezeptionistin, die ihren Dienst am Iffole Quest-Schalter verrichtet. Ihr Ziel ist ein stabiles Leben und dass sie die Arbeit jeden Tag rechtzeitig verlassen kann. Sie würde praktisch alles tun, um dieses Ziel zu erreichen. Zusammen mit ihrer ziemlich kurzen Lunte und einem übermenschlichen Skill, der einen starken Kriegshammer erzeugt, räumt sie alles weg, was sich ihr in den Weg stellt. Egal ob Mensch oder Monster. Gewalt scheint für sie immer eine Lösung zu sein. Nur einen Endboss kann sie mit roher Gewalt nicht besiegen: Die maßlosen Überstunden.
Jade Scrade
Er ist der Tank, der stärksten Party, die die Abenteurer-Gilde hat: Silver Sword. Ihre Aufgabe ist es ist die schwierigsten Monster in den verschiedenen Dungeons zu erledigen. Seitdem ihm eine mysteriöse Gestalt mit dem Namen Executioner aus einer misslichen Lage geholfen hat, tut er alles um diese Person für Silver Sword zu gewinnen. Durch seine übermenschlichen Fähigkeiten deckt er Alinas Geheimnis auf und versucht seither sie für Silver Sword zu gewinnen. Er ist bei den Frauen der Stadt sehr beliebt, auch wenn er ein Mann der wenigen Worte ist. Er zeichnet sich durch eine besondere Zähigkeit und Beharrlichkeit aus. Auch was seine Versuche angeht Alina dazu zu bringen Silver Sword beizutreten.
Meine Meinung zu I May Be a Guild Receptionist, but I’ll Solo Any Boss to Clock Out on Time – Band 1
Ich habe für euch mal wieder eine neuere Serie für ein Review herausgepickt. (Vielleicht sollte ich mal was gegen die Krankheit unternehmen immer wieder neue Serien anzufangen?). Dieses Buch hier habe ich aus einer Laune heraus aufgepickt. Die Prämisse klang lustig und wenn es schon den 27ten Dengeki Bunko Preis gewinnt, dann wird es wohl nicht sooo schlecht sein, oder?
Ich will euch gar nicht so lange auf die Folter spannen. Ich mochte das Buch, aber das „warum“ braucht wohl etwas mehr Platz, daher erlaubt mir etwas auszuholen.
Die Novel fängt ziemlich langsam an und man könnte fast meinen Alina lebt das perfekte Leben. Stabiler Job beim Staat, ordentliche Bezüge, Sorgenfreiheit fürs Alter, ein kleines Haus und vor allem feste Arbeitszeiten. Life Goals, wenn ihr mich fragt. Sowas wünsche ich mir auch.
Das Buch hat einen vergleichsweise langsamen Start, der aber hilft sich mit den beiden Haupt-Charakteren und ihren Eigenarten vertraut zu machen. Macht euch allerdings keine Sorgen, auch wenn es etwas langsam anfängt, wusste die Novel mich in ihrem Verlauf immer stärker in ihren Bann zu ziehen.
Die Kapitel sind alle sehr kurz gehalten, haben aber einen roten Faden. Insgesamt hat das Buch 38 Kapitel. Sie lesen sich gut weg und auch wer wenig Zeit hat zum Lesen sollte hier immer wieder eine Lücke finden, in die man locker ein oder zwei Kapitel quetschen kann. Dabei dem Plot zu folgen sollte dann nicht allzu schwer sein. Selbst habe ich die Novel in größeren Stücken (insgesamt 3) gelesen, weil es am Ende doch sehr spannend wurde. Mato Kousaka baut hier einen sehr schönen Spannungsbogen auf. Ich ziehe meinen Hut!
Zuerst dachte ich noch die Novel würde sich so ziehen wie ein Kaugummi oder ein Slow-Life-Isekai wo oft einfach nur triviale Dinge passieren. Die Action im Buch hat mir jedoch gut gefallen und war eine gute Abwechselung zu den gemächlichen Abschnitten.
Die beiden oben schon vorgestellten Charaktere haben dabei die Novel für mich getragen. Die Welt ist mehr Standard-Fantasy mit einem drei-stufigen Skill System: Dabei schlägt der stärkere Skill den Schwächeren komplett. Ein „Reign“-Skill ist dabei der Schwächste, ein „Sigrus“-Skill der Mittlere und ein „Dia“-Skill der stärkste Skill. Das sollte also auch erklären, warum Alinas Kriegshammer (ein Dia-Skill) so leichtes Spiel mit allem hat.
Alina hat dabei auch keine Scham ihre Kräfte für ihre eigenen selbstsüchtigen Ziele zu verwenden: Pünktlich auszustempeln. Sie geht dabei auch über Leichen wenn notwendig. Also ehrlich gesagt, verscherzen wollte ich es mit ihr nicht. Stellenweise ist sie wirklich ein herzloses Monster. Aber irgendwie machten die Passagen dennoch Spaß zu lesen. Man merkt auf alle Fälle, dass sie oft das Heft in der Hand hat. Aber auch nicht immer. Es gibt Dinge, die kann sie selbst mit Gewalt nicht ändern.
Jade ist da schon ganz anders. Als Anführer der stärksten Gruppe der Gilde lastet auf seinen Schultern sehr viel Verantwortung. Der wird er auch gerecht. Aber er kann auch ein ziemlicher Sturkopf sein, gerade was Alina angeht. Über das Buch entwickeln die Beiden eine lustige Dynamik, die für einiges an Comedy-Elementen gesorgt, aber auch eine Beziehung zwischen den Beiden schafft. Ich hatte Spaß dabei den beiden bei ihrem alltäglichen Necken zuzusehen. Wenn es aber darauf ankommt, kann man sich auf Jade aber sowas von verlassen.
Trotz Alinas übermenschlicher Fähigkeiten schafft es Mato Kousaka für das Buch spannende Schlüsselkämpfe zu inszenieren, die mir gefallen haben. Ansonsten ist einfach lustig zu sehen wie Alina auch schreckliche Monster mit nur einem Hieb ihres Hammers erledigt. Dabei will ich aber nicht sagen, dass es hier gar keine Herausforderung gibt. Ganz im Gegenteil.
Das Buch sorgt auch abseits von den Kämpfen für ziemliche Herzklopf-Momente. Jetzt nicht im Sinne von Romantik, sondern eher … „Ich war nicht darauf vorbereitet gleich zu heulen“-Momente. Einige der Szenen im Buch gingen mir sehr nahe, was aber auch einen unheimlich starken Effekt hat und auch Alinas Motivation erklärt. Was das ist, müsst ihr aber selber lesen. Ich kann nur sagen es lohnt sich dranzubleiben. „Come for the fun premise and stay for the action and the feels.“ Es hat mich nicht mal wirklich gestört, dass man sich ab einem Punkt sicher war, was hier passieren würde. „Der Weg dahin“ war einfach dennoch toll zu lesen.
Über die Illustrationen durch Gaou will ich gar nicht zu viele Worte verlieren. Sie sind durchaus süß gemacht und haben ihren Charme und ich habe sie gerne angeschaut. Sie fangen die Stimmung der illustrierten Szenen gut ein.
Die Übersetzung durch Jennifer Ward liest sich wirklich gut. Ich kam immer flüssig durch und die Sprache war verständlich. Es gab eine nette Kleinigkeit, die ich noch kurz erwähnen möchte. Den Abenteurern ist das Geschlecht des Executioners durch das fehlende Gesicht und den weiten Umhang unbekannt. Einige Personen wie Alinas Kollegin Laila sind sich sicher es muss ein Mann sein, also spricht Laila über den Executioner immer mit einem männlichen Pronomen. Der Erzähler greift aber den Fakt auf, dass die Öffentlichkeit nichts weiß und schreibt vom Executioner immer mit dem neutraleren „they“. Irgendwie fand ich das Interessant und jetzt wisst ihr es auch.
Fazit
Ich habe mich bei dem Buch eigentlich nur auf die Prämisse gefreut und hatte wenig Erwartungen. Ich wollte nur lesen wie eine Gildenanstellte alles einfach mal selbst in die Hand nimmt.
Ich hatte wirklich Spaß mit dem Buch, auch wenn ich anfangs noch die Befürchtung hatte es könnte sich ziehen. Das Buch hat dann schnell angezogen und es ist ein rundes Gesamtpaket. Trotz der ziemlichen Übermacht von Alina macht die Action viel Spaß und Platz für ein bisschen Comedy ist auch drin.
Ein bisschen Vorhersehbar wird der Verlauf zwar gegen Ende, aber nur weil man eine ungefähre Ahnung hat was passiert, heißt das nicht das man vorbereitet ist was passiert. Es gibt im Buch immer wieder ein paar herzzerreißende Szenen. Ich hab echt geheult.
Wenn ihr also ein Buch mit einer lustigen Prämisse, einer gewissen Portion Comedy, OP-ness und interessanten Charakteren sucht, die aufeinander aufbauen, ist das Buch hier sicher etwas für euch.
Ich bin mal gespannt wie es weitergeht, auch wenn ich nicht sofort weiterlesen werde hoffe ich hier die Serie mal nicht komplett aus den Augen zu verlieren. Zumindest hat die Serie zumindest einen klaren Weg nach vorne und sollte nicht einfach so vor sich hindümpeln. Zumindest hoffe ich das.
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