Review: Magical Girl Raising Project – Band 01

Magical Girls sollten sowas nicht tun… Lasst mich euch heute mein Herz zu Magical Girl Raising Project ausschütten.

Die Review enthält große Spoiler zum Buch
Erwähnungen von Tod und Selbstmord
Das Cover von Magical Girl Raising Project. Es hat einen schwarzen Hintergrund und im Vordergrund ist das Magical Girl Snow White zu sehen. Sie hat das für magical girls sehr typische verspielte Outfit an das an eine Schuluniform erinnert.
Das Cover zum ersten Band von Magical Girl Raising Project
Japanischer Titel: 魔法少女育成計画
Englischer Titel: Magical Girl Raising Project
Story: Asari Endou
Illustrationen: Marui-no
Übersetzung: Alexander Keller-Nelson

Offizielle Beschreibung

Süße und Schärfe – aber nicht in Harmonie!

Das Hit-Smartphone-Spiel Magical Girl Raising Project ist nicht nur Free-to-Play, sondern eine der zehntausenden von Spielern wird darin Kräfte in der echten Welt erhalten. In N City helfen 16 dieser Mädchen den Einwohnern der Stadt. Zumindest so lange bis die Führungsebene entscheidet, dass jede Woche, dass am wenigsten produktivste Magical Girl ihr Geschenk wieder zurück geben muss. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen normalen Wettbewerb und als die Regeln immer sadistischer werden, wandelt sich der Wettkampf um ihre Kräfte zu behalten zu einem Kampf auf Leben und Tod.

– deutsche Übersetzung der offiziellen englischen Beschreibung von Yen Press

Allgemeine Information

Heute bringe ich euch wieder etwas Magical Girl in den Dungeon. Anders als jedoch Sweet! Sweat! Swoop! schlägt dieses Buch einen weitaus düstereren Ton an. Ich habe mir für euch heute mal wieder ein E-Book aus dem Hause Yen Press näher angesehen.

Geschrieben von Asari Endou und mit verschönert Illustrationen von Marui-no, zeigt das Buch die düstere Seite des Genres der gerechtigkeitsliebenden Kämpferinnen für das Gute. Die englische Übersetzung stammt von Alexander Keller-Nelson.

Meine Meinung zu Magical Girl Raising Project Band 01

Ich hab länger überlegt, wie ich diesen Teil beginnen soll. Das Buch hat bei mir wirklich krass gemischte Gefühle ausgelöst. Die eine Seite hasst die Geschichte und die andere Seite bewundert das Schreibwerk und die Illustrationen. Aber fangen wir doch ganz vorne an.

Es fängt alles mehr oder weniger harmlos an, aber der Autor macht von Anfang an klar: Hier wird nicht zimperlich umgegangen. Der Prolog des Buches beginnt mit einer kleinen Geschichte von Ako. Man könnte meinen eine normale Schülerin, aber ihre Familie und sie haben eine bewegte Vergangenheit. In einem Streit brachte ihr Vater ihre Mutter um und kam dafür hinter Gitter. Seither kümmert sich ihr Onkel um sie. Ako wollte aber nichts mehr. Außer zu sterben. Sie stahl also immer wieder unbemerkt Schlaftabletten ihres Onkels und als sie endlich genug zusammen hatte, sollte alles zu Ende gehen… Außer, wie soll es natürlich anders sein: Sie hat auf dem Weg nach Hause den Schlüssel zur Wohnung verloren. Sie konnte ihren Plan also nicht umsetzen wie erwartet. Was sich aber als etwas Gutes herausstellen sollte.

In ihrer dunkelsten Stunde kommt ihr jemand zur Rettung, etwas, dass einem Märchen entsprungen sein könnte. Unsere Titelbild Protagonistin und Magical Girl Snow White. Diese bringt Ako den Schlüssel zurück und erfüllt sie mit Hoffnung. Sie hat sich an diesem Tag nicht umgebracht. Und das Magical Girl erhält für seine Dienste Süßigkeiten, die den Erfolg eines Magical Girls beziffern.

Snow White ist eine der mittlerweile 16 Magical Girls die das Gebiet von N Town unter sich aufteilen. Und anfangs läuft das Ganze auch ab wie ein „normales“ Magical Girl Buch und erzählt ein wenig aus dem Leben der verschiedenen Charaktere und deren guter Taten als Magical Girls.

Es gibt nur ein Problem… 16 Magical Girls sind 8 zu viele. Frei nach dem Western-Motto: „Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide.“ Wird ab sofort jede Woche das Mädchen mit den wenigsten Süßigkeiten „eliminiert“ werden. Eine Woche später erfolgte dann auch das was angekündigt wurde. Nemurin war diejenige mit den wenigsten Süßigkeiten, also wurde sie eliminiert. Direkt danach starb dann die 24-jährige Nemu Sanjou an einem Herzinfarkt. Der Zeitpunkt ihres Todes? Direkt nachdem der Chat endete. Den Rest dürft ihr euch gerne selbst ausmalen. Aber bevor ich weiter auf die dunkle Seite des Buches eingehen will, lasst mich noch ein wenig über die guten Seiten reden.

Ich fand das wirklich toll wie sich der Autor immer ein bisschen Zeit für die einzelnen Mädchen genommen hat und sie dem Leser in einem kurzen Porträt vorstellt. Das gibt den Magical Girls gleich so einen „menschlicheren“ Touch und macht sie als Charaktere nahbarer macht. Auch wenn sie schon ein Kapitel später ins Gras beißen sollten.

Es hat mir wirklich eine Freude gemacht von den Mädchen und ihren Charakterzügen zu lesen. Im Übrigen können auch Jungs zu Magical Girls werden können mit allem, was dazu gehört. Magical Boys confirmed? Mir sind ein paar der Charaktere richtig ans Herz gewachsen, vor allem „Top Speed“, ich mochte ihre Art irgendwie total, auch wenn Ripple nicht wirklich begeistert war. Und auch wenn ich eigentlich ein Bild von Top Speed vorne im Buch hatte, konnte ich einfach nicht anders als sie mir als Akko von Little Witch Academia vorzustellen. Keine Ahnung wieso aber mein Kopf irgendwie komisch manchmal. Ich liebe aber Top Speeds Besen mit Raketen-Boostern.

Vielleicht wäre es hier aber auch passend euch die Charaktere in einem Bild zu zeigen? Glücklicherweise hat Illustrator Marui-no das für mich erledigt und alle Magical Girls in ein Bild gepackt und ihre magischen Fähigkeiten gibt es gleich dazu:

das Bild zeigt die vielen verschiedenen Magical Girls im Buch, von Links nach rechts und oben nach unten: Snow White, sie trägt ein Outfit, dass an eine Schuluniform erinnert und eine große Schleife am Rücken hat. Sie hat ihre Frisur in einem Bob und hat lange Stiefel mit kleinen Flügelchen darauf; Ripple, sie ist gekleidet wie ein (freizügiger) Ninja, Ihr Haar ist in einem Seitenzopf gebunden das von einem Shuriken gehalten wird. Sie trägt Geta; La Pucelle: Sie hat kleine Hörner auf dem Kopf und einen Schwanz. Dazu kommen ein Kleid ein wenig Rüstung und Rüstungsstiefel; Swim Swim: Sie trägt ein kurzes Kleid dass auch als Badeanzug herhält, eine Schwimmbrille und hat etwa Schulterlanges Haar in das Locken eingearbeitet sind; Cranberry; Sie hat Blumen verschiedener Farben im Haar und ein kurzes Kleid an; Calamity Mary: Sie ist gekleidet wie in einem Western-Film nur dass sie einen Rock statt Hose trägt; Ruler: Sie trägt ein sehr aufwändiges Kleid und Strümpfe, dazu kommen ein rotes Cape und ihre Frisur besteht aus zwei großn Buns; Tama: Sie ist gekleidet wie eine Art Hund; Minael und Yunael: Sie sind beide Engel in Form von Magical Girls und Zwillinge; Nemurin: Sie sieht sehr verschlafen aus und hat ein großes Kissen in der Hand. Ihre beiden Zöpfe reichen bis zum Boden; Top Speed: Sie hat zwei lange geflochtene Zöpfe, und sieht aus wie eine Hexe mit Hexenhut und Besen; Hardcore Alice: Im Grunde wie Alice im Wunderland nur mehr Emo, sie hat langes schwarzes Haar und trägt das typische Alice-Dress in Schwarz; Weiss Winterprison: Sie hat einen kurzen Bobschnitt und trägt einen langen schwarzen Mantel mit Schnallen und lange Stiefel; Sister Nana: Sie ist eine Nonne als Magical Girl mit Kutte und Haube. Sie hat langes lockiges Haar; Magicaloid 44: Ein Androiden-Magical Girl.

Ich will an dieser Stelle sagen, dass die Charakterdesigns wirklich so bunt, wie Charaktere selbst. Die echt sehr schönen Zeichnungen des Buches sind für mich neben den Charakteren selbst eines der Highlights des Buches. Schaut euch einfach die Designs an, die einfach „Magical Girl“ schreien. Ich liebe sie! Sehr süß. Auch im Buch selbst in den Schwarz-Weiß Illustrationen kommt das sehr schön zur Geltung:

Das Bild zeigt Snow White und La Pucelle die sich gegenseitig ansehen. Im Hintergrund ist der Mond zu sehen.

Die Designs passten auch ziemlich gut zu den Charakteren. Meine Lieblinge waren so einige. Mit dabei Top Speed, Calamity Mary, La Pucelle, Magicaloid 44 und Weiss Winterprison. In dem bunten Topf von Charakteren ist wohl für jeden was dabei. Schade, dass viele von Ihnen ein mehr als unschönes Ende finden. Kommen wir also zu dem eher unschönen für mich…

Die Geschichte nimmt ab einem Punkt einen ganz schönen Turn. Es folgen große Spoiler und ein bisschen Frust meinerseits.

Ich brauchte noch ein bisschen Platz zum Ranten über das Buch

Ich war wirklich sauer auf das Buch. Ich meine wirklich sauer. Als ich fertig war mit dem Buch etwa gegen halb 1 morgens, habe mich meinem Ärger erst mal in einem Chat Luft gemacht. Warum ich so lange wach war um das Buch zu Ende zu bringen? Es war Samstag und eine Mischung aus Spannungsbogen, viel zu viel krasses Zeug was hintereinander passiert und einfach eine Wut auf das Buch. Ich war wirklich am Brodeln. Hat dann etwas gedauert bis ich dann wirklich ins Bett konnte.

In dem Buch passieren den Magical Girls wirklich beeindruckend schreckliche Dinge. Dabei fängt der Autor ziemlich „harmlos“ an mit Nemurin an, die an einem Herzinfarkt sterben „darf“, weiter geht es mit La Pucelle, der nach einem Kampf, bei einem „Verkehrsunfall“ ums Leben kam. Dabei überlässt es der Autor noch dem Leser, die notwendigen Details ausfüllen. Alle weiteren Tode würden dann doch immer expliziter werden.

Wobei ich bei manchen Charakteren war mir deren Tod erschreckender weise ziemlich genehm. Der Autor machte hier einen guten Job, die Charaktere, die man nicht mögen soll, auch als solche darzustellen. Das nimmt ihnen ein bisschen die Tiefe, aber sorgt auch dafür, dass ein paar der Charaktere der zweiten Reihe ihre Zeit im Scheinwerfer bekommen. Sie würden nicht mehr davor zurückschrecken ihr Überleben mit Gewalt, statt nur einem hinterhältigen Trick zu sichern. Der Wettbewerb entwickelt also von dem Tun von guten Taten für Süßigkeiten zu einem waschechten Battle-Royale.

Was hatte ich für eine Wut im Bauch als eine nach der anderen die Charaktere weggestorben sind, die ich irgendwie lieb gewonnen hatte. Mit Ruler und Calamity Mary hatte ich allerdings weniger Mitleid. Wobei der Kampf von Calamity Marry und Top Speed/Ripple mich ein bisschen an GGO erinnerte. Calamity Mary hätte Pito Konkurrenz gemacht.

Ein paar mal hat mich der Autor auch mit einem Bait&Switch erwischt. Zumindest kam es mir so vor. Snow White hat die Kraft die Sorgen und Nöte der Menschen zu hören. Ich hatte anfangs die Vermutung, dass diese Kraft für ihre Psyche der Untergang sein würde. Kann ja nicht gut für die Psyche sein. Ich hatte gedacht, dass sie wegen der ganzen Umstände, die auf sie einwirken (Tod ihrer Freundin, und die ganzen Kämpfe der Magical Girls untereinander) irgendwann zerbricht.

Dem kam nicht so. Aber sie war an einigen Stellen wirklich kurz davor zu zerbrechen und sich den Verlangen des Drahtziehers Fav hinzugeben. Ein bisschen Glück und ein Zufall helfen ihr aber nicht so tief zu fallen. Viel hätte aber nicht gefehlt. Eine wirklich interessante Art und Weise zu schreiben. Ich weiß gerade nicht, ob es vielleicht auch interessant gewesen wäre zu sehen, was passiert, wenn Snow White wirklich full-on Yandere-Mode gegangen wäre. Ein Teil von mir hätte das schon gerne gesehen. Beunruhigende Gedanken… Diese Geschichte hätte auch einen Full-Henderson verdient.

Fazit

Puh ich komme mal zum Ende. Das Buch hinterlässt mich mit einem wirklich sehr gemischten Eindruck. Zum einen steht da das wirklich interessante Writing des Autors, was insgesamt und im Ganzen wirklich gut ist. Das Artwork ist wirklich sehr „Magical Girl“ und haben mir sehr gut gefallen. Die Charaktere waren alles in allem von ihrer Backstory gut geschrieben und haben mir deren Eigenschaften gut näher gebracht. Ich sehe es irgendwie als eine Art Kompliment, dass mir die Charaktere so nah gingen, dass mich, dass was gegen Ende des Buches passiert wirklich mitgenommen und wütend gemacht hat. Ich habe den Teil der Geschichte im Gesamten nicht wirklich gemocht, auch wenn dieser gut geschrieben war.

Alles in allem sollten Magical Girls sowas nicht durchleben müssen.

Ich weiß jetzt zumindest, dass diese Art von Magical Girl nicht mein Geschmack ist. Ich bevorzuge meine Magical Girls wohl doch eher in süß und ohne zu sterben. Falls ihr eine Geschichte sucht, die mehr dem typischen flauschigen Ton des Genres entspricht, kann ich euch Sweet! Sweat Swoop! (lest mein Review dazu) ans Herz legen.

Wenn ihr selbst die dunklere Seite des Magical Girl Genres erkunden wollt und vielleicht eher etwas sucht, was einem Magica Madoka entspricht, ist dieses Buch sicher auch etwas für euch. Ich werde die Reihe selbst nicht weiter verfolgen. Es ist einfach nicht meins. Das Buch könnt ihr im Print für $14 oder als E-Book für $7,99 bei einem Händler eurer Wahl erwerben.

(RIP Top Speed)


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