Review: Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai

Träumen Schlingel von Hasen-Mädchen? Erfahrt das und noch mehr in dieser Review zu „Rascal does not Dream of Bunny Girl Senpai“

Cover des 1. Bandes von Rascal does not Dream of Bunny Girl Senpai
Cover der Light Novel Rascal does not Dream of Bunny Girl Senpai
Japanischer Titel: 青春ブタ野郎はバニーガール先輩の夢を見ない
Seishun Buta Yarou wa Bunny Girl Senpai no Yume wo Minai
Englischer Titel: Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai
Autor: Hajime Kamoshida
Illustrationen: Keji Mizoguchi
Übersetzung: Andrew Cunningham


Was hier geschrieben steht mag schwer zu glauben sein, aber es ist alles wahr. Sieh zu, dass du es bis zum Ende liest! Du musst!

– 6. Mai.
Ich traf ein wildes Bunny Girl.
Das war war der Anfang von allem. Das war wie wir uns begegneten. Ich könnte es nie im Leben vergessen.
Du musst dich daran erinnern, selbst wenn du es vergisst. Du musst dich erinnern, zukünftiges Ich.

Kapitel 5, Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai

Träumen Rowdys von Bunny Girls? Zumindest sollte man sie nicht in einer Bibliothek vorfinden, dessen ist Sakuta sich sicher. Doch nicht nur handelt es sich hierbei um seine Senpai – die Schauspielerin Mai Sakurajima – er scheint dabei der einzige zu sein, der ihre Präsenz wahrnehmen kann. Als jemand der bereits zuvor Kontakt mit dem Übernatürlichen hatte, nimmt Sakuta sich dieses Mysteriums an.

Ein wenig Vorgeplänkel:

Bei Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai handelt es sich um die neueste Light Novel Reihe, die aus einer Kollaboration des Autors Hajime Kamoshida und des Illustrators Keji Mizoguchi entstanden ist. Beide sind bereits bekannt durch ihre Reihe Sakurasou no Pet na Kanojo (deren Anime-Adaption bei AniMoon unter dem Titel The Pet Girl of Sakurasou erscheint). Der Anime zu Sakurasou ist einer meiner Lieblingsanime, deshalb habe ich mich natürlich auf den Anime zu Bunny Girl Senpai gefreut, nachdem kein englischer Light Novel Publisher sich dessen Lizenz annehmen wollte. Ich war begeistert vom Anime, er hat sämtliche Erwartungen übertroffen (teilweise, weil der Titel, ähnlich wie bei Is It Wrong to Try to Pick Up Girls in a Dungeon?, dem Inhalt nicht ganz gerecht wird). Ihr solltet also eventuell vorher wissen, dass ich bereits mit dem Vorwissen von fünf Light Novel Bänden an diese Reihe gegangen bin.

Meine Meinung:

Hauptfigur Sakuta hat eine sehr markante Persönlichkeit. Er ist sarkastisch, macht oft trockene Witze, und schert sich nicht um die Meinung anderer, weshalb er oft gemein wirkt, obwohl er das Wohlbefinden seiner Mitmenschen über sein eigenes stellt. Gerade diese sehr sarkastische Ader hat allein basierend auf dem Anime, bei mir den Anschein erweckt, dass dieses Buch aus der ersten Person erzählt wird, was aber nicht der Fall ist. Stattdessen wird diese Novel überraschenderweise aus der dritten Person erzählt

Ich muss gestehen, dass ich kein Fan der dritten Person als Erzählperspektive bin. Vor allem wenn es um jugendliche Protagonisten und ihre inneren Konflikte geht, finde ich, erlaubt einem die erste Person eine bessere, engere Beziehung aufzubauen. Ich habe oft das Problem, dass ich durch die dritte Person eine gewisse Distanz zu sämtlichen Geschehnissen aufbaue, aber zu meiner Überraschung funktionierte diese Erzählperspektive hier wunderbar. Das mag daran liegen, dass eines der Themen dieses ersten Bandes ist, wie man selbst Teil einer Gesellschaft ist und von dieser wahrgenommen wird. Durch die gewählte Perspektive wird man quasi ein Teil der Gesellschaft, die auf Sakuta herabblickt. (Aber vielleicht interpretiere ich da einfach zu viel rein.) Mais „Verschwinden“ ist eng verknüpft damit, wie sie von anderen wahrgenommen wird und das wird meiner Meinung nach wunderbar im Schreibstil reflektiert.

Generell lässt sich in diesem ersten Band unglaublich viel Gesellschaftskritik reinlesen und dadurch ist diese Light Novel sofort um einiges tiefgründiger, als die durchschnittliche Light Novel es für gewöhnlich ist. Und dafür verlässt sich diese Novel zum Glück nicht auf endlose philosophische Gespräche, wie man es von zahlreichen pseudo-intellektuellen Anime kennt, hier gilt „show, don’t tell“. Dieser erste Band thematisiert dabei vor allem, wie es in der Gesellschaft gewisse ungeschriebene Regeln gibt, an die sich jeder halten muss, um nicht als Außenseiter zu gelten. Diesem einheitlichen Schwarm gegenüber stehen Sakuta, der aufgrund eines Gerüchts von den meisten Mitschülern gemieden wird, und Mai, die zu Beginn der Oberschule gefehlt hat und es nicht geschafft hat Anschluss zu finden. Sie empfindet es dabei selbst als gesellschaftlich inakzeptabel sich in bereits geformte Gruppen reinzudrängen, ihre Mitschüler interpretieren das allerdings als bereitwilliges Abkapseln von der Gesellschaft. Dieses Buch geht dabei also darauf ein, wie eine Wechselwirkung zwischen einzelnen Menschen und sozialen Gruppen besteht, die eigentlich im Kern paradox ist.

Aber selbst wenn ihr für so etwas nicht sonderlich empfänglich seid, kann ich euch versprechen, dass ihr zumindest für die beiden Protagonisten länger am Ball bleibt. Sakuta und Mai haben eine super Dynamik und die beiden fühlen sich an als wären sie normale Teenager, mal abgesehen von ihren etwas übernatürlicheren Problemen. Kein weltfremder Otaku, der Mädchen behandelt, als wäre sie aus einer anderen Dimension und keine Tsundere, die jeden Versuch zu kommunizieren als persönlichen Angriff interpretiert. Die beiden führen Gespräche über Gott und die Welt und machen dabei auch mal Witze, die etwas unter die Gürtellinie gehen. Beide sind dabei immer auf einer Wellenlänge, sodass man mit ihnen über die absurden Gespräche lachen kann und nicht über die beiden selbst lachen muss.

Wenn es eine Sache gibt, die mir an diesem Band nicht gefällt, dann ist es, dass der Band super schön in sich geschlossen sein könnte, gäbe es nicht den Cliffhanger auf der letzten Seite, der als Überleitung in den zweiten Band dient.

Mein Fazit:

Auch wenn ich durch den Anime bereits die Handlung des ersten Bandes kannte, wurde ich trotzdem ein weiteres Mal positiv überrascht. Hätte es diesen Cliffhanger nicht gegeben (und die fantastischen Illustrationen ;)) dann hätte ich dieses Buch direkt meinen nicht Otaku Freunden in die Hand gedrückt, da uns hier eine übernatürliche Romance mit einem Hauch Gesellschaftskritik erwartet, die man sonst nicht in vielen Light Novels zu sehen bekommt.

Und bevor diese Light Novel auch verschwindet, solltet ihr sie schleunigst als Taschenbuch für $15US oder als E-Book für $7,99US kaufen. Auf Deutsch ist diese Reihe leider nicht erhältlich.

Habt ihr selbst Gedanken zur Novel oder diesem Review? Lasst es uns doch in den Kommentaren wissen.


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