Review: The Doll

Lest hier unser Review zu „The Doll“ einem Buch der Autorin Kichiku Neko, die sich für das In these Words Universum verantwortlich zeichnet.

Cover der Light Novel The Doll
Cover der Light Novel The Doll

Vincent Lynch, seines Zeichens hart gesottener Söldner, wird beauftragt, eine gestohlene »Doll«, einen künstlichen Menschen, wiederzubeschaffen. Doch Kai ist nicht so emotionslos, wie seine Schöpfer es dargestellt haben, und Vincent entwickelt Gefühle für Kai, die es ihm unmöglich machen, ihn in seinen Laborkäfig zurückzubringen. Schon bald sind ihnen alte Bekannte von Vincent auf den Fersen – und die machen keine Gefangenen …


Meine Meinung:

Altraverse veröffentlichte mit The Doll die nächste Light Novel aus der Feder von Guilt Pleasure, wobei dieses Buch bisher das einzige ist, welches keine Verbindung zum In These Words Universum hat. Wie man es von dem Duo allerdings gewohnt ist, vereint auch dieses Werk Boys Love und Thriller zu einer … interessanten Kombination.

Die Idee eines künstlich geschaffenen Menschen ist in der Fiktion sicher nichts neues, schafft diese Geschichte es also etwas frischen Wind in dieses Thema zu bringen?

Leider leidet diese Novel sehr unter unserem charakterlosen Protagonisten Vincent Lynch, der so mysteriös und für den Leser undurchschaubar ist, wie er nur sein kann. Und das beißt sich leider wirklich mit dem Konzept der Dolls, sodass seine „Charakter-Entwicklung“ einfach keinen Sinn ergibt. Es wird erklärt, dass die Doll sich automatisch den Wünschen des Besitzers anpasst und ihm das gibt, was er braucht, aber da wir als Leser nicht wissen, wer Lynch ist, was für Wünsche er hat, etc. fällt dieser entscheidende Aspekt vollkommen flach. Der Krux dieser Geschichte ist, dass Lynch sich in Kai verliebt, obwohl er ihn nicht haben darf, aber dieser romantische Aspekt funktionierte für mich einfach null.

Dafür war ich allerdings ein sehr großer Fan davon, wie die anderen Charaktere geschrieben wurde und wie in der Story mit den Dolls umgegangen wurde. Leider erlaubt die Kürze dieses Bandes der ganzen Geschichte nicht den nötigen Raum für world-building, dass in diesem Kontext wirklich interessant gewesen wäre, denn zum Schluss weiß man etwa immer noch nicht, wie Dolls in der Gesellschaft angesehen werden, oder Verwendung finden. Und obwohl es sich hier um einen Einzelband handelt, wird zum Ende hin einiges offengelassen, wobei hier anzumerken ist, dass es auf Englisch bereits Fortsetzungen zu The Doll gibt.

Gestaltung:

Altraverse veröffentlichte die Light Novel für 12€ als Taschenbuch auf Deutsch. Sie umfasst etwa 200 Seiten im DIN A5 Format, wobei die Hauptstory nur etwa 160 Seiten umfasst. Unangenehm fiel mir die Formatierung auf; zwischen den Absätzen wurde ein Abstand eingefügt, der fast so aussieht, als hätte man in Microsoft Word einfach die Standardformatierung benutzt. Das Cover des Bandes ist matt und im inneren finden sich zahlreiche ganz- oder doppelseitige Illustrationen. Insgesamt sieht die Novel sehr schick aus, die Formatierung und Kürze der Novel werten das Gesamterlebnis allerdings etwas ab und rechtfertigen den Preis meiner Meinung nach nicht.

Mein Fazit:

Altraverse veröffentlichte mit The Doll eine unterhaltsame und anspruchsvolle Light Novel, die allerdings an der deutschen Aufmachung und ihrem nichtssagenden Hauptprotagonisten scheitert. Für Fans von Guilt Pleasure (zu denen ich mich nicht zähle) ist diese Novel eine sinnvolle Ergänzung, für alle anderen eine überteuerte Möglichkeit einen netten Abend zu verbringen.

The Doll ist im Shop von Altraverse als Taschenbuch erhältlich.


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