Review: Yes, No or Maybe?

Auch wenn Dave nicht der größte Yaoi Fan ist schaut er trotzdem in das ein oder andere Buch rein, besonders wenn es sich um eine Yaoi Novel handelt. Wie sehr konnte ihn die Beziehung zweier Fernsehmitarbeiter hier überzeugen?

Cover des Einzelbandes Yes, No or Maybe?
Cover des Einzelbandes Yes, No or Maybe?
Japanischer Titel: イエスかノーか半分か
Yes ka No ka Hanbun ka
Englischer Titel: Yes, No or Maybe?
Autor: Michi Ichiho
Illustrationen: Lala Takemiya
Übersetzung: Molly Lee
Editing: E. M. Candon

Kunieda Kei ist der aufstrebende Traumprinz der Abendnachrichten. Im Inneren ist er das Gegenteil: frech, hitzköpfig und kratzbürstig. Jahrelang hat Kei es geschafft seine private und professionelle Persönlichkeit zu trennen – bis ein zufälliges Treffen mit einem Stop-Motion-Animator droht alles zu ruinieren. Aber ist das wirklich so schlimm wie die Möglichkeit, dass jemand beide Seiten von ihm akzeptiert und liebt?

– freie Übersetzung der englischen Beschreibung von Seven Seas

Wer mich kennt:

Der weiß, dass ich Yaoi eigentlich wirklich nicht mag und ehrlich gesagt ist es schon ein halbes Weltwunder, dass ich zu diesem Thema nicht schon meine Meinung in einem YouTube Video oder Blogpost kundgetan habe. Die Kurzfassung hier: Yaoi tendiert dazu recht homophobe Charakterstereotypen und ungesunde Beziehungen darzustellen. Seien es große Altersunterschiede, sexuelle Gewalt oder Inzest. Natürlich gilt hier jedem das seine, aber meines ist es definitiv nicht. Ich lege immer gerne ein Auge darauf, wie LGBT-freundlich ein solches Buch denn ist, also wird das definitiv ein Gesichtspunkt sein, den ich in dieser Review beachte.

Infos zur … Reihe?

Ein wenig merkwürdig sind die Umstände der englischen Veröffentlichung, auf die ich kurz eingehen möchte. In Japan erscheint „Yes, No or Maybe?“ sporadisch in einem Boys Love Magazin. Die einzelnen Kapitel werden dann in unregelmäßig erscheinenden Taschenbüchern zusammengefasst. Aktuell gibt es in Japan die Hauptreihe mit drei Bänden, eine Extra Reihe (JP: Bangai-hen) mit ebenfalls 3 Bänden, so wie eine Side Story Reihe mit dem Titel OFF AIR, die bisher 2 Bände zählt.

Seven Seas hat bisher jedoch nur den ersten Band lizenziert. Nicht die erste Reihe, sondern den ersten Band, welcher bei der Ankündigung auch als Einzelband bezeichnet wurde. Ob es also in absehbarer Zeit weiter geht steht zunächst nicht fest.

Meine Meinung:

Das Buch ist eigentlich in zwei Hälften geteilt, was an der ursprünglichen Magazin-Veröffentlichung liegt. Highlight war dabei definitiv die erste Geschichte, die den Beginn der Beziehung von Kei und Ushio erzählt. Hauptfigur Kei war dabei auf unerwartete Art und Weise ein sehr unterhaltsamer Protagonist. Eigentlich war er wirklich unausstehlich, super arrogant und unhöflich, wenn auch nur in Gegenwart von Ushio, sonst nur in seinen Gedanken. Das ist zu einem gewissen Grad der Punkt der Geschichte und durch Ushio macht Kei langsam eine schöne Charakterentwicklung durch. Leider währt diese nicht ewig, denn ich hatte das Gefühl, in der zweiten Hälfte wäre Kei wieder am gleichen Punkt wie zu Beginn des Buches. Generell war die zweite Hälfte um einiges schwächer als die erste aufgrund ihres ziemlich erzwungenen Liebesdreiecks.

Außerdem steckt dieses Buch voller Yaoi-Klischees, von denen ich in der Regel wenig begeistert bin. Das wären zum einen Sex-Szenen, die sich ohne Kontext fast wie eine Vergewaltigung lesen, zum anderen Charaktere, die ja eigentlich nicht auf Männer stehen. Ja, sowas passiert, aber mein Gott ist es schwer einen Yaoi zu finden, wo die Protagonisten einfach sagen, dass sie schwul, bi/pan etc. sind. Deswegen war die Romanze für mich auch so eine seltsame Sache. Es gab Momente zwischen den beiden, die ich wirklich süß fand, allerdings hat mir Keis furchtbare Persönlichkeit das größtenteils vermiest. Auch beim erzwungenen Liebesdreieck in der zweiten Hälfte konnte ich nur die Augen verdrehen.

Fazit:

Ich bin mit dem Buch nur bedingt warm geworden. Es war nicht überragend gut, aber es war Gott sei dank auch kein Totalausfall a la „Gefesselt in Liebe“ (hier der Link zu meiner Review im Light Novel Podcast). Ich denke für jeden Fan von Yaoi ist diese Geschichte sicher unterhaltsam, doch für mich ist hiernach erst einmal Schluss, sollten die restlichen Bände tatsächlich auch lizenziert werden. In den Anime der 2021 noch erscheinen soll, schaue ich allerdings vermutlich trotzdem rein (auch wenn ich weiß, dass ich Kunieda wahrscheinlich umbringen möchte sobald er das Maul aufreißt.)

Das Buch ist erhältlich als Taschenbuch für $14,99 oder als eBook für $9,99.


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