Gar’dal ist kleiner als andere Orks, aber nicht weniger wild und animalisch. Abgelehnt von seinem eigenen Volk widersetzt er sich Anweisungen und landet schließlich verletzt in einem verborgenen Tal.
Mehr tot als lebendig, wird er von dem Goblin Darak gefunden, der nun vor einer großen Entscheidung steht, die gefährliche Konsequenzen haben kann.
Wird er dem Ork dennoch helfen?
Meine Meinung:
Achja, ganz so wirklich weiß Ork X Goblin meiner Meinung nach nicht was es eigentlich will. Ich habe mich auf eine witzige Boys Love Fantasy Geschichte eingestellt, und die bekam ich auch irgendwo, nur war sie leider überwiegend mehr cringe, als witzig. Das größte Problem mit diesem Buch war wirklich der Schreibstil, der irgendwo zwischen Kinderbuch, samt fantasievollen Nicht-Ausdrücken, und vulgärem Porno stand. Wirklich, das größte Problem mit diesem Buch war einfach die Unentschlossenheit, ob es nun eine süße Fantasy-Romance zwischen zwei verschiedenen Fantasy Kreaturen erzählen will, oder ob es einfach harter Smut sein sollte. Und um das ganze noch zu verschönern, wird manchmal versucht ein wenig … künstlerischer zu werden? Aber wenn Darak nachdem Gar’dal seinen Schwanz rauszieht von einem „Gefühl des Verlustes, wie [er] es bisher noch nie verspürt hatte“ spricht, dann bewirkt das bei mir wirklich nicht mehr, als dass ich ein paar Minuten betroffen schweigend ein Loch in die Seite starre.
Ich könnte natürlich auch noch über den seltsamen Scratching-Fetisch (kein Kinkshaming im Light-Novel Dungeon) und die nicht zwingend korrekte Darstellung von schwulem Sex und der männlichen Anatomie sprechen, aber belassen wir es bei einer Erwähnung, denn ich habe mit diesem Buch noch ein paar weitere Hühnchen zu rupfen.
Die beiden Hauptprotagonisten haben zwar (neben dem Verlangen zu bumsen) auch gewisse Motivationen und Konflikte, allerdings hatte ich das Gefühl, dass diese eher ein nachträglicher Einfall waren. Vor allem Daraks Probleme mit der Magie wurden nur am Anfang und am Ende, kurz vor dem finalen Kampf noch einmal aufgegriffen, und da Magie ja anscheinend ein wichtiger Bestandteil seiner Spezies ist, hat das zusätzlich noch einmal die Qualität des Worldbuildings vermindert.
Von Gar’dals Seite gab es noch den Konflikt mit den „Weißhäuten“ aber auch hier fühlte sich das eher wie ein Plotdevice an um die beiden Protagonisten zusammenzubringen, und noch einen Kampf am Ende zu haben, der dann aber doch eher antiklimaktisch ausfiel.
Insgesamt hätte diese Novel definitiv davon profitiert länger zu sein (wobei ich ehrlich gesagt ungern mehr gelesen hätte), denn an vielen Stellen wirkte das Buch gerusht, das Worldbuilding und die Konflikte außerhalb der Romance beschränkten sich auf ein Minimum und mir sind einige Dialoge aufgefallen, die irgendwo in einem seltsamen Vakuum zu schweben schienen, da auch hier Beschreibungen der Umgebung oder Charaktere sich eher zurückhielten.
Gestaltung:
Die Novel erscheint beim Verlag Littera Magia im Taschenbuchformat für 10,50€ und als eBook für 2,49€. Der Preis ist dem Inhalt meiner Meinung nach angemessen, immerhin umfasst das Buch 140 Seiten, und ist somit länger als die bisherigen Veröffentlichungen, die ich unter die Lupe genommen habe. Der Buchsatz ist außerdem top, hier gab es keinerlei Auffälligkeiten.
Ein wenig enttäuscht wurde ich diesmal dafür von den Illustrationen. Diese wurden von Yunuyei beigesteuert und neben dem Cover sorgte sie zudem für fünf weitere schwarz-weiß Illustrationen die im Buch verteilt sind. Diese entsprachen den üblichen Standards für Illustrationen in Light Novels, allerdings sind die Proportionen der Charaktere in manchen Fällen unangenehm aufgefallen.
Mein Fazit:
Während Ork x Goblin meiner Ansicht nach Littera Magias bisher schönste Veröffentlichung ist, kann der Inhalt des Buches meiner Meinung nach überhaupt nicht mithalten. Ich hätte das Geld gerne besser angelegt.
Ork X Goblin ist erhältlich im Shop des Verlages (Link entfernt da der Band vergriffen ist) als Taschenbuch, oder als eBook auf Amazon.