Review: Solo Leveling Band 1

Dave ist alles andere als ein Solo Leveling Ultrafan. Ob ihn diese Novel dennoch begeistern konnte erfahrt ihr hier!

Cover des 1. Bandes von Solo Leveling
Cover des 1. Bandes von Solo Leveling

Offizielle Beschreibung

Vor zehn Jahren öffnete sich das »Gate«, das die reale Welt mit der Welt der Monster verbindet. Seitdem jagen Menschen im Gate nach Monstern. Diese Jäger werden Hunter genannt. Sung Jin-Woo ist einer dieser Hunter, allerdings nur vom schwächsten Rang E. Er schlägt sich mehr schlecht als recht durch diese Welt. Doch in einem der Dungeons, den er durchforstet, erhält er unerwartet eine Quest, die es ihm ermöglicht, seinen Level zu steigern, wenn er sie erfüllt. Kann er sich so wirklich nach oben kämpfen und zum stärksten aller Hunter werden?

– offizielle Beschreibung von Altraverse

Gestaltung:

  • Solo Leveling Band 01 – Hardcover Front

    Das Bild zeigt die Vorderseite des Solo-Leveling Band 01 mit Umschlag.Ein Blick auf das Cover des ersten Bandes von Solo Leveling (mit Schutzumschlag).
  • Solo Leveling Band 01 – Hardcover Rückseite

    Das Bild zeigt die Rückseite des Solo-Leveling Band 01 mit Umschlag.Ein Blick auf die Rückseite des ersten Bandes von Solo Leveling (mit Schutzumschlag)
  • Solo Leveling Band 01 – Hardcover Front ohne Umschlag

    Das Bild zeigt die Vorderseite des Solo-Leveling Band 01 ohne den Schutzumschlag in einem einfachen Design.Die Vorderseite der Solo Leveling Light Novel ohne den Schutzumschlag. Es kommt in einem schlichten Design daher. Die Rückseite ist lediglich blau (nicht gezeigt).
  • Solo Leveling Band 01 – Farbschnitt

    Das Bild zeigt den Farbschnitt des ersten Bandes von Solo Leveling.Der erste Band von Solo Leveling kommt mit einem schönen blauen Farbschnitt zu euch.
  • Solo Leveling Band 01 – Lesezeichen

    Das Bild zeigt das blaue Lesezeichen des ersten Bandes von Solo Leveling.Sogar an ein hübsches blaues Lesezeichenband hat altraverse für die Erstauflage gedacht.

Diese Reihe kommt tatsächlich als hübsches Hardcover daher, samt Umschlag mit Goldfolie. Das Buch erhielt zudem einen hübschen blauen Farbschnitt in der Erstauflage und sogar an ein blaues Lesezeichenband wurde gedacht. Leider sind die Seiten durch den Farbschnitt teils etwas verklebt, hier ist das Buch also mit Vorsicht zu genießen. Als Teil einer neuen Initiative entschied Altraverse sich hier zudem erstmals gegen eine Schutzfolie, um den Plastikverbrauch ihrer Bücher zu reduzieren. Stattdessen entschied man sich hier für einen Aufkleber um das Buch zu versiegeln. Das Konzept sagt mir persönlich sehr zu, aber wie das bei Aufklebern so sein kann, ist es manchmal ein kleines Gefummel diese auch ordentlich abzubekommen.

Was die Rechtschreibfehler angeht bewegt sich Altraverse auf dem (niedrigen) Niveau, das man doch von ihnen gewohnt ist. Einen kleinen Schnitzer der anderen Art mussten sie sich allerdings leisten, was die Übersetzung angeht. Jin-Woos neue Fähigkeit „Mordlust“ wurde nämlich auf der gleichen Seite, auf der sie eingeführt wurde als „Blutrausch“ betitelt und später wieder als „Mordlust“. Solche Späßchen sind Stefan leider auch schon damals beim Goblin Slayer aufgefallen.

Den Leser erwarten hier 384 Seiten Action als Hardcover im Großformat für 24€, das Buch bewegt sich also gerade noch im üblichen Rahmen für Hardcover (die heutzutage im übrigen verdammt teuer geworden sind).

Weil ich irgendwie zu jeder neuen Reihe etwas zu sagen habe:

Achja, Solo Leveling hat es bei mir irgendwie nicht leicht gehabt. Die Reihe erreichte als allererstes meine Aufmerksamkeit als vor einigen Jahren der Webtoon dazu noch recht frisch war. Es muss allerdings seine Gründe gehabt haben, warum ich diesen nach einigen Kapiteln einfach vergaß. Springen wir ins Jahr 2020 und Altraverse kündigt die Lizenzierung des gleichnamigen Webtoons an, welcher bei den meisten Freudenschreie auslöste, bei mir jedoch nur Fragezeichen im Kopf hervorrufte. Die Recherche bezüglich des Titels ergab dann, dass dieser doch tatsächlich auf einer koreanischen Novel basierte. Zu den Fragezeichen gesellte sich nun also noch Missmut, dass man hier mal wieder einen Manga Manhwa basierend auf einer Novel lizenzierte, ohne uns das Quellmaterial zu beschaffen. Springen wir noch tiefer ins Jahr 2020 und ich durfte mich dann doch noch an der Ankündigung der Novel mehr oder weniger erfreuen. Ich gebe ja eigentlich jeder neuen deutschen Light Novel Lizenz eine Chance, doch aufgrund meiner bisher mäßigen Erfahrung mit dem Webtoon und der auch eher generisch klingenden Beschreibung der Story, ging ich mit einer recht … seltsamen Stimmung an dieses Buch heran. Würde das Lesen des Buches vielleicht meine Meinung ändern? Würde ich nun doch auch zum Solo Leveling Megafan werden?

Meine Meinung:

Solo Leveling spart sich die meisten Details, und wirft uns direkt in die Action. Wissen von anderen Light Novels (oder gar RPGs) wird hier eigentlich schon vorausgesetzt. Die Novel geht gar nicht groß auf die Entstehung der Dungeons ein, es werden sich die meisten Erklärungen zu den Rängen oder Fähigkeiten der Hunter gespart. Alles was man wissen muss, ist dass sich immer wieder auf der Welt verteilt Gates öffnen in denen Monster leben, die es zu töten gilt. Das ist auch vermutlich das einzige, was die meisten Hunter so wirklich interessiert: Das Geld, das einem der Job als Hunter verspricht.

So geht es auch Jin-Woo, der in eher ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und nun nicht nur seiner Familie den Unterhalt, sondern auch seiner Mutter den Krankenhausaufenthalt und seiner Schwester ihren Traum vom Medizinstudium finanzieren muss. Da er sich selbst das Studium nicht mehr leisten konnte, bleibt ihm nichts anderes als dem lebensgefährlichen Job eines Hunters nachzugehen. Gar nicht so einfach, wenn dann auch noch dazu kommt, dass er als der schwächste E-Rang Hunter gilt: der Schwächste unter den Schwächsten.

Doch es wäre keine spannende Geschichte, wenn es dabei bleiben würde: Jin-Woo bekommt als scheinbar einziger die Fähigkeit des Level-Ups, mit der er seine Statuswerte erhöhen kann.

Es handelt sich hier also um eine Zero-to-Hero Story, wie es sie zahlreich in Light Novels gibt. Was macht diese Story allerdings anders als die Anderen, was die Beliebtheit rechtfertigen könnte? Zum einen wäre das das Setting.

Solo Leveling spielt nämlich weder in einer klassischen Fantasy Welt, noch in einer abgewandelten Version unserer heutigen modernen Welt, in der Magie und Technologie gemeinsam einhergehen. Solo Leveling spielt ohne Frage in unserer heutigen modernen Welt. Doch auch wenn das Erscheinen der Gates natürlich ein komplett fiktives Ereignis ist, hat sich die Welt von Solo Leveling in eine Richtung entwickelt, die mich wirklich glauben ließ, dass es unsere Welt sein könnte. Hunter ist ein gewöhnlicher Beruf geworden, den man entweder „freiberuflich“ oder „festangestellt“ ausüben kann. Im Falle der „festangestellten“ stecken natürlich milliardenschwere Firmen dahinter, die mit der ganzen Sache irgendwie Kohle scheffeln wollen. Viele Elemente aus unserer Welt existieren ganz einfach weiter: Es werden moderne Geräte wie Handys und PCs benutzt, Leute wollen weiterhin „normale“ Berufe ausüben (siehe Jin-Woos Schwester, die Ärztin werden möchte) und nein, es wurden keine Schulen eröffnet um speziell Hunter zu trainieren. Dafür, dass Solo Leveling eine Fantasy Novel ist, ist sie so unfassbar glaubhaft in der Realität verwurzelt, dass ich nahezu an keiner Stelle die genauen Funktionsweisen der Gates hinterfragt habe.

Das wäre eine der Stärken von Solo Leveling. Die andere wäre der Schreibstil.

Solo Leveling liest sich überhaupt nicht wie eine gewöhnliche Light Novel. Der Schreibstil ist viel detaillierter, die Kämpfe sind spannend, aber die größte Stärke sind eindeutig die Charaktere.

Ich war wirklich gespannt, wie Protagonist Jin-Woo geschrieben wurde, denn ich kannte ihn hauptsächlich von Bildern des Webtoons auf denen er wie ein Edgelord in der Gegend stand. Tatsächlich passiert das teils mit ihm, jedoch nur wenn er sich in Gates oder anderen Situationen befindet, in welchen er seine Fähigkeiten benutzt. Durch seine neue Level Up Fähigkeit wurden nämlich seine Wahrnehmung und seine Intelligenz erhöht und für mich reichte das eigentlich schon als Erklärung, warum er manchmal so kühl rüberkommt. Außerhalb dieses Kontextes jedoch, beispielsweise wenn er mit seiner Schwester interagiert, wirkt er dann doch ziemlich menschlich und gerade diese Szenen verdeutlichen auch noch einmal, wofür er diesen Job eigentlich auf sich nimmt. Außerdem finde ich seine Eigenheit seine Stats immer auf Zahlen der Fünferreihe aufzuleveln irgendwie süß.

Obwohl Jin-Woo der Protagonist ist, wird das Buch über große Teile tatsächlich gar nicht aus seiner Perspektive erzählt. Stattdessen springt die Erzählperspektive immer wieder in die Köpfe der verschiedenen Charaktere, wodurch man viel über die Welt lernt, aber auch erfährt, wie Jin-Woo von anderen wahrgenommen wird. Dabei verlässt sich der Autor darauf, dass der Leser zwischen den Zeilen liest, denn vieles wird einem nicht auf dem Silbertablett präsentiert. Durch die vielen verschiedenen Perspektiven bekommen sämtliche Charaktere eine Persönlichkeit, aber leider reicht auch das einfach nicht, wenn dieser Charakter beispielsweise ein Serienkiller ist. Leider tritt Solo Leveling in das Fettnäpfchen einigen seiner Antagonisten solche unbestreitbar bösen Charakterzüge zu geben, um zu rechtfertigen, was Jin-Woo mit ihnen später anstellt. Man denke an die ganzen Vergewaltiger in Sword Art Online. In manchen Fällen stützt sich die Novel dann leider doch auf ein paar Klischees, der Einfachheit halber.

Zudem scheint man es wirklich nicht leicht zu haben, wenn man ein weiblicher Charakter in der Novel ist. Die Rolle der weiblichen Charaktere scheint es zu sein sich einzunässen und/oder zu sterben und die paar Frauen, die dieses Schicksal nicht ereilt, sind die Schwester des Protagonisten, oder recht zweidimensionale Love-Interests. Da ist mir der Standard Harem fast schon lieber (auch wenn Jin-Woo die Ahnungslosigkeit eines Harems-Protagonisten beweist).

Fazit:

Diese Novel ist größtenteils Setup für den weiteren Verlauf der Geschichte und wir folgen Jin-Woo hauptsächlich dabei, wie er stärker wird und Monster in den Gates besiegt. Aber dafür, dass das wirklich alles ist, was wir geboten bekommen macht es unfassbaren Spaß zum Lesen. Die Kampfszenen sind spannend, es gibt ein paar gute Twists, die man als Leser bereits erahnen kann wenn man gut aufpasst und der Autor versucht jedem der Charaktere eine Persönlichkeit geben. Leider sind diese Perspektivenwechsel teils sehr abrupt und wie gesagt, besteht besserungsbedarf was die Frauen der Schöpfung angeht. Auch andere Fettnäpfchen, die man von anderen Novels kennt muss sich dieser Roman leisten, aber abseits dessen ein absolut unterhaltsames Buch, das Lust auf mehr macht.

Zusammen mit dem schönen Hardcover von Altraverse außerdem ein wahrer Leckerbissen für jeden Sammler. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her bewegt sich das Hardcover im üblichen Rahmen für andere Bücher, und mal ehrlich, wann kriegen wir hier in Deutschland schon Light Novels als Hardcover?


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