Bevor ihr aber gleich die Fragen an Miryll und ihre Antworten dazu lesen dürft schadet ein bisschen Hintergrund zur Person sicher nicht:
Ein kleiner Hintergrund zu Miryll Ihrens
Miryll Ihrens ist Übersetzerin und spezialisiert sich vor allem auf Japanisch -> Deutsch-Übersetzungen von Manga, Anime und Light Novel. Ihr Xing Profil listet einen großen Erfahrungsschatz. Deutsch ist ihre Muttersprache, aber sie kann auch fließend Englisch und Japanisch.
Zuerst studierte Sie von Oktober 2002 bis Juni 2008 Japanologie / Sprachenlehrforschung an der Ruhr Universität in Bochum. In dieser Zeit absolvierte sie zwischen September 2004 und Juli 2005 zwei Auslandssemester an der Nihon Universität. Nach dem ersten Studium legte sie noch einen Master in Japanologie an der Universität Trier nach. Dieser dauerte von September 2008 bis Juli 2013. Seit August 2013 ist sie als freiberufliche Übersetzerin für Japanisch – Deutsch tätig.
In ihrem Portfolio könnt ihr euch noch mehr ihrer Arbeit näher anschauen.
Viel Spaß beim Lesen des Interviews!
LND: Stell dich den Lesern einmal kurz vor!
Miryll: Hi, ich bin Miryll Ihrens, komme mitten aus dem Ruhrpott und übersetze seit 2013 aus dem Japanischen ins Deutsche.
LND: Wie kam es dazu, dass du Übersetzerin für Werke aus Japan wurdest?
Miryll: Wie so viele habe ich als Schülerin angefangen Manga zu lesen, Anime geschaut, JRPGs gezockt – im Grunde habe ich alles, was mit Japans Sprache und Kultur in Zusammenhang stand, in mich aufgesogen. Die Faszination für Japanisch war schon früh da, ich wollte die Sprache unbedingt lernen. Leider gab es zu der Zeit in meiner Stadt keine Sprachkurse und das Internet war damals noch eher rudimentär (yes, I’m that old). Ich hatte lediglich einen PONS Anfängerkurs, aber das waren auch nur die absoluten Basics. Nach dem Abi habe ich dann die Gelegenheit genutzt und Japanologie studiert. Schon während des Studiums hatte ich immer Spaß am Übersetzen, am Spielen mit den Sprachen. Für mich stand schnell fest, dass ich später in irgendeiner Form mit der Sprache arbeiten will. Ich habe mich oft über fehlerhafte Übersetzungen geärgert und war im jugendlichen Leichtsinn überzeugt, dass ich es besser machen würde. Inzwischen bin ich natürlich etwas schlauer und weiß, dass es sehr viel einfacher ist, fertige Übersetzungen zu kritisieren, als selbst eine anzufertigen. Nach meinem Master habe ich die Chance bekommen, die Untertitel für Der Mohnblumenberg zu übersetzen, was den endgültigen Ausschlag gab. Also habe ich mich einfach auf gut Glück bei verschiedenen Verlagen beworben und der Rest ist Geschichte.
LND: Welche Bücher hast du bereits übersetzt?
Miryll: Angefangen habe ich mit den Manga von Sword Art Online, danach kamen Die Braut des Magiers, Frau Faust, Das fremde Mädchen, Fire Force, die letzten sieben Bände von Sun-ken Rock und jetzt ganz aktuell ID: Invaded #Brake Broken. Die ersten Light Novels, die ich übersetzt habe, waren Band 3 – 12 von Sword Art Online, dann die Light Novels zu Yona und Chocolate Vampire und seit letztem Jahr auch Ein Landei aus dem Dorf vor dem letzten Dungeon plus Manga. Also bisher vor allem Shonen und Seinen, wobei ich mich auf kein Genre festlege.
LND: Wie läuft ein Übersetzungsprozess typischerweise für dich ab?
Miryll: Zuerst verschaffe ich mir einen Überblick über den Umfang und mache mir einen Zeitplan. Im besten Fall kann ich den Band vor dem Übersetzen durchlesen, in der Realität fehlt dafür leider oft die Zeit. Dann fertige ich eine erste Version an. Im Nachgang lese ich den Text dann noch einmal komplett durch, korrigiere Fehler, bügle Stellen aus, die holprig klingen, und feile an den Formulierungen, bis sie mir gefallen. Bin ich damit fertig, schicke ich die Übersetzung an den Verlag und bekomme anschließend eine redigierte Version zurück, die ich nochmals durchgehe, um zu prüfen, ob von der Redaktion vorgenommene Änderungen noch mit dem Original übereinstimmen. In diesem Schritt werden in der Regel auch Fragen zum Text geklärt oder zum Beispiel besprochen, ob man einen Begriff aus dem Japanischen übernimmt und eine Fußnote zur Erklärung setzt oder lieber nach einer deutschen Entsprechung sucht. Habe ich noch Anmerkungen oder Änderungsvorschläge, schicke ich wiederum meine kommentierte Version an die Redaktion, die das Ganze nach der Überarbeitung ans Korrektorat weiterleitet.
LND: Wie läuft das mit den Aufträgen für dich als freiberufliche Übersetzerin ab? Kommt der Verlag auf dich zu, oder bewirbst du dich selbst bei einem Verlag als Übersetzerin um in dessen „Pool“ von Übersetzern zu kommen?
Miryll: Beides. Nach der Initiativbewerbung legt man einen kleinen Übersetzungstest ab, der das Sprachkönnen und -gefühl prüfen soll. Läuft der gut, wird man in den Pool aufgenommen und bekommt dann im besten Fall bald erste Anfragen. Da man oft ganze Serien übernimmt, kommen da mehr oder weniger regelmäßig Aufträge für Übersetzungen – bei Light Novels meist im dreimonatigen Rhythmus. Wenn ein Leerlauf absehbar ist, sollte man möglichst frühzeitig beim Verlag Bescheid geben, ab wann man freie Kapazitäten hat. Als Freelancer muss man schon zusehen, dass man permanent ausgelastet ist. Ich hatte da bisher – toi toi toi – keine Probleme und immer gut zu tun.
LND: Bekommst du für eine Lokalisierung Vorgaben aus Japan, an die du dich halten musst?
Miryll: Ich habe keinen direkten Kontakt mit den japanischen Verlagen, das läuft komplett über meine Auftraggeber, also den jeweiligen deutschen Verlag. Das heißt, wenn es Vorgaben gibt, werden die vom deutschen Verlag an mich weitergeleitet.
LND: Wie sieht es mit Vorgaben durch den deutschen Verlag aus?
Miryll: Ja, da gibt es zum einen projektübergreifende Richtlinien der Verlage, an die wir Übersetzer uns halten müssen. Zum anderen kann die Redaktion auch festlegen, wie bestimmte Namen oder Begriffe übersetzt werden sollen.
LND: Wie wird bei einer Lokalisierung entschieden, wie bspw. bei bestimmten Wörtern vorgegangen wird bei der Übersetzung? Entscheidest du selbst als Übersetzer oder entscheidet der Verlag bei bestimmten Sachen?
Miryll: Sofern es noch keine Vorlagen gibt, die sich im Fandom bereits fest etabliert haben, entscheide ich meist selbst oder mache im Zweifelsfall verschiedene Vorschläge und wähle dann zusammen mit dem/der Redakteur*in die passendste Option. Es kommt aber, wie schon erwähnt, auch vor, dass die Redaktion mir Vorgaben macht.
LND: Wenn es um eine notwendige inhaltliche Anpassung geht, wie wird über diese Entschieden? Bspw. Änderungen von Namen, etc.?
In einem Spiel zur Serie Sword Art Online und auch der deutschen Fassung des Anime nahm man für Death Gun den Namen „Mortis“ (lateinisch für Tod), da sein ursprünglicher Name „Sterben“ wohl etwas unpassend war für die deutsche Vertonung. Hier würde mich einfach mal interessieren, wie so der Prozess bei sowas ist.
Miryll:Das ist ein gutes Beispiel. Gerade, wenn es um Wortspiele geht, muss man den Text natürlich anpassen oder auch umschreiben. In dem genannten Fall bestand die Schwierigkeit darin, dass der Name „Sterben“ im Japanischen natürlich schön exotisch klingt, aber für uns hier ein ganz gewöhnliches Wort ist. Wenn Asuna, die in der Übersetzung selbst Deutsch spricht, sich auf einmal wundert, was denn wohl dieses Wort zu bedeuten hat, wirkt das unfreiwillig komisch. Da muss also zwangsläufig der Text angepasst werden – was ganz nebenbei gesagt auch ein Grund ist, warum direkte Übersetzungen aus der Originalsprache meiner Meinung nach immer vorzuziehen sind.
Die Lösung mit „Mortis“ gefällt mir persönlich auch gut, wobei ich es grundsätzlich vermeiden würde, Charaktere umzubenennen. Ich hatte damals in Fanforen gelesen, dass einige Leute damit alles andere als glücklich waren, daher habe ich den Namen im Original belassen und die Stellen entsprechend angepasst. Bei solchen Knackpunkten ist es immer eine Gratwanderung, einerseits möglichst nah am Original zu bleiben und andererseits einen Text zu schreiben, der sich flüssig liest und auch in der Zielsprache noch Sinn ergibt.
LND: Was muss man selbst mitbringen, wenn man Übersetzer werden möchte, sagen wir für Anime, Manga oder Light Novel?
Miryll: Vor allem die Leidenschaft, mit Sprachen zu arbeiten, viel Sprachgefühl und ein Gespür für die Kultur, aber auch eine gesunde Portion Selbstdisziplin und Organisationstalent.
Man braucht nicht unbedingt einen akademischen Abschluss als Übersetzer, auch kein Japanologiestudium. Natürlich muss man Japanisch beherrschen, aber wie man sich das draufgeschafft hat, ist den Verlagen am Ende des Tages egal. Hat man kein Studium, helfen z.B. auch JLPT-Zertifikate als Sprachnachweis. Oder man hat mal einen Schüleraustausch für längere Zeit gemacht, etc. Wir haben auch einige Quereinsteiger in unseren Reihen, die nie Japanologie studiert haben.
Die Verlage erwarten also keine BA- oder MA-Abschlüsse, wenn man glaubhaft belegen kann, dass man Japanisch beherrscht. Wichtig sind am Ende aber nicht nur die Japanischkenntnisse, sondern vor allem auch im Deutschen sicher in Ausdruck und Grammatik zu sein, um den Originaltext entsprechend übertragen zu können. Und da hilft wohl vor allem: Viel lesen. Das gilt natürlich besonders für das Übersetzen einer Light Novel, wo man Fließtext schreibt.
LND: Wie würdest du selbst deine Arbeitsbedingungen als Übersetzer beschreiben?
Miryll: „It’s a hard knock life for us“. Scherz beiseite – es ist schon nicht immer ganz einfach. Meine Hauptaufgabe besteht natürlich im Übersetzen und dafür muss man mit voller Konzentration dabei sein. Habe ich mal einen schlechten Tag und komme kaum voran, kann ich nicht einfach um fünf den Griffel fallen lassen, sondern muss dann im Zweifel auch mal länger machen, um im Zeitplan zu bleiben. Neben dem reinen Übersetzen muss ich mich dann noch nebenbei darum kümmern, dass Aufträge reinflattern, muss meine Arbeitseinteilung selbst planen und mir dabei oft genug selbst in den Hintern treten, wenn die Deadlines winken. Man muss sich im Klaren sein, dass es kein klassischer 9-to-5 Job ist, Überstunden bis spät in die Nacht oder auch am Wochenende sind keine Seltenheit bei uns. Das hält man nicht durch, wenn man nicht für die Sache brennt.
LND: Würdest du sagen, dass du als Übersetzer einen schwierigen Job hast?
Miryll: „Schwierig“ klingt so negativ. Ich würde den Job im besten Sinne als herausfordernd beschreiben. Zugegeben, wenn ich mal wieder Nachtschichten einlegen muss, fluche ich schon manchmal. Oder wenn ich an einem Knackpunkt hänge und mich nicht entscheiden kann, ob Lösung A, B oder C die Beste ist. Und da ist auch immer die leise Sorge, ob man in Zukunft noch genug Aufträge bekommen wird. Aber ich könnte mir keinen anderen Job vorstellen, dafür liebe ich es viel zu sehr.
LND: Würdest du dir wünschen eine Festanstellung als Übersetzer zu haben?
Miryll: Ganz ehrlich: Nein. Natürlich hat eine Festanstellung ihre Vorteile, die auch nicht zu verachten sind, aber ich will die Freiheiten, die ich als Freelancer habe, nicht missen. Mir selbst aussuchen zu können, für wen ich arbeite und welche Titel ich übersetze, ist mir sehr viel wert.
LND: Wie tief steigst du in die Materie eines Buches ein, um dessen Inhalt vollends erfassen zu können? Kann es manchmal sein, dass du dich zuerst einmal selbst in das Thema, das in einem Buch behandelt wird, einlesen müsst? (wenn das Buch sehr technisch ist, etc.)
Miryll: Auf jeden Fall, das gehört eigentlich immer dazu. Damit die Übersetzung stimmig ist, muss ich die Thematik zumindest halbwegs verstehen. Je nach Thema kann diese Recherche auch schon mal sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Allein die ganzen Waffenbezeichnungen in der Phantom Bullet Arc von Sword Art Online herauszusuchen, war eine Heidenarbeit, um mal ein Beispiel zu nennen!
LND: Wie lange dauert eine Übersetzung einer Light Novel für dich typischerweise?
Miryll: Je nach Umfang zwischen vier und sechs Wochen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich nicht unbedingt die Schnellste bin, weil ich mich gern mal an einzelnen Stellen festbeiße, bis ich mit der Formulierung zufrieden bin.
LND: Hast du dir während der Übersetzung schon mal gewünscht mehr Zeit für eine Übersetzung zu haben? Wie sieht es mit Zeitdruck im Generellen aus?
Miryll: Auf jeden Fall! Zeitdruck ist ein ganz großes Problem. Als Freelancer muss man zwangsläufig recht zügig arbeiten, um kein Minusgeschäft zu machen. Man hat also eigentlich immer die Zeit im Nacken und kann dann unter Umständen nicht so in die Tiefe gehen oder Textstellen ausfeilen, wie man es gern würde. Das ist am Ende natürlich auch eine Geldfrage, weil man in der Regel immer mehrere Projekte gleichzeitig jonglieren muss.
LND: Gibt es Unterschiede beim Übersetzen einer Light Novel und einem „normalen“ Buch?
Miryll: Ich habe zwar noch keinen Roman übersetzt, aber der Hauptunterschied dürfte in der Schreibart liegen. Light Novels sind oft einfacher geschrieben, ein bisschen wie Manga oder Anime in Textform. Da wird gerne mal ein Soundeffekt eingestreut oder mit Bildern wie Herzchenaugen bei Verliebten gearbeitet, bei denen jeder Mangaleser sofort eine ganz genaue Vorstellung hat, aber der durchschnittliche, deutsche Leser erst mal Fragezeichen im Kopf haben würde. Zudem werden Light Novels oft von Laien geschrieben und lesen sich dementsprechend manchmal etwas holprig, es gibt viel Umgangssprache, Anspielungen auf Popkultur und unvollständige Sätze – allesamt Faktoren, die eine Herausforderung beim Übersetzen sind.
LND: Dem Portfolio auf deiner Website konnte ich entnehmen, dass du mit der Übersetzung der Light Novel-Reihe Sword Art Online erst mit Band 3 begonnen hast. War es schwer für dich, dich in die „angefangene“ Arbeit eines anderen Übersetzers einzuarbeiten? Wo waren die Schwierigkeiten dabei?
Miryll: In eine laufende Serie quer einzusteigen ist immer schwierig, weil man sozusagen ins kalte Wasser geworfen wird und sich erst mal zurechtfinden muss. Wer sind diese Charaktere, wie stehen sie zueinander und was ist das für eine Anspielung? Das ist im Grunde nicht viel anders, als würde man als Leser*in mitten in einer Serie anfangen.
In dem Fall bekommen wir von den Redakteur*innen Material wie zum Beispiel ein Glossar mit Charakternamen und wichtigen Begriffen zur Verfügung gestellt, um uns zurechtzufinden. Wir tun da unser Bestes, dass es wie aus einem Guss wirkt. Trotzdem kommt es bei einem Übersetzerwechsel fast unweigerlich zu Veränderungen, da jeder eben seinen ganz eigenen Sprachstil hat, auch wenn man sich anzupassen versucht.
Bei Sword Art Online war es tatsächlich kein Problem, weil ich die Manga dazu von Anfang an übersetzt hatte und auch den Anime gesehen hatte. Ich war also über die Geschichte schon im Bilde. Zudem begann mit dem dritten Band ohnehin ein neuer Arc.
Schwieriger war es zum Beispiel bei Chocolate Vampire und Yona, wo ich die Serien dazu nicht kannte und mich mithilfe der Redakteurin und der jeweiligen Glossare erst mal in alle Charaktere und Begrifflichkeiten einarbeiten musste.
LND: Wie berechnet sich dein Honorar für eine Übersetzung im Allgemeinen?
Miryll: Das berechnet jeder Verlag anders. Einige per Manuskriptseite mit einer festgelegten Zeichenanzahl, andere per Normseite, also x Anschläge pro x Zeilen. Manche machen auch Pauschalpreise pro Band.
LND: Was übersetzt du persönlich lieber Anime, Manga oder Light Novel?
Miryll: Die Mischung macht’s! Alles hat seinen Reiz, aber auch seine Tücken. Untertitel zu erstellen war cool, weil man direkt die Übersetzung im Film sehen kann, andererseits ist man durch die Zeichenbegrenzung auch sehr eingeschränkt. Das ist bei Manga ähnlich, weil in einer Sprechblase natürlich nicht ohne Ende Platz ist. Dafür bescheren mir Manga schneller ein Erfolgserlebnis, weil so ein Band natürlich schneller zu übersetzen ist als eine Light Novel. Die wiederum bietet den Vorteil, dass man viel mehr ans kreative Schreiben kommt und sich mehr „austoben“ kann, ohne auf die Zeichenmenge zu achten. Das Schöne ist ja, dass ich mich als freie Übersetzerin auf nichts festlegen muss. So wird es nie langweilig.
LND: Wenn du den ganzen Tag eine Light Novel übersetzt, hast du dann selbst noch Lust Light Novels zu Lesen?
Miryll: Ehrlicherweise sind meine Augen am Ende eines Arbeitstages meist so müde, dass ich nicht mehr viel zum Lesen komme und gerne einfach nur noch was zocke oder gucke. Und wenn ich lese, dann eher Romane oder Manga.
LND: Auf welche deiner Übersetzungen bist du besonders stolz? Welche gefällt dir am Besten?
Miryll: Auf die Sword Art Online Light Novel bin ich schon stolz, muss ich sagen. Das war zum einen meine erste Light Novel und hat deshalb einen besonderen Stellenwert für mich. Im Vergleich zu anderen LN muss ich aber auch sagen, dass Reki Kawahara einen guten, flüssigen Schreibstil hat und in SAO – auch wenn es inhaltlich natürlich nicht jedem zusagt – eine detailreiche Welt aufgebaut hat.
Und wenn ich auch einen Manga nennen darf, dann würde ich ID: Invaded #Brake Broken nennen, was jetzt gerade Anfang November rausgekommen ist. Das war mein erster Krimi und schon beim Übersetzen super spannend! Aber eigentlich wachsen einem alle Projekte ans Herz, da man beim Übersetzen so tief in die Welt eintaucht.
LND: Gibt es eine Serie (Buch, Film, Anime, Manga, ö.ä) an der du gerne mal arbeiten würdest?
Miryll: Ich würde unheimlich gern selbst etwas zu NieR übersetzen, egal ob Light Novels oder Manga. Ich liebe Yoko Taros Welt, die Charaktere, die Lore, einfach alles daran. Das wäre so ein Herzenswunsch von mir und sollte ich dafür jemals eine Anfrage bekommen, werde ich vermutlich den Fangirl-Tod sterben.
An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an Miryll für den echt tollen und super-freundlichen Austausch! Ich habe auf jeden Fall eine Menge lernen können. Ich hoffe das geht euch genau so.
Ich bin sehr dankbar, dass ihr dieses Interview geführt habt. Das war sehr interessant zu lesen und hat viele Einblicke in die Arbeit eines Übersetzers gegeben.
Die Tatsache, dass Myrill Yoko über Taros Geschichten schwärmt, macht sie mir besonders sympathisch.
Jetzt bin ich doch ein kleines bisschen motivierter die SAO Light Novel zu lesen, haha.