Review: Another World Survival – Band 01

Was erwartet man bei einer Survival Light Novel? Natürlich den Kampf um das Überleben. Dass es auch anders kommen kann beweist diese Novel auf leicht verstörende Art und Weise. Werfen wir gemeinsam einen Blick auf eine der ersten Veröffentlichungen des Verlages Hanashi Media.

Die Review enthält Spoiler!
Das Cover von Another World Survival Band 01. Es zeigt Arisu mit einem kruden Speer in einem unordentlichen Klassenraum. Ihre Kleidung ist unordentlich und zerrissen
Das Cover von Another World Survival Band 01
Japanischer Titel: ぼくは異世界で付与魔法と召喚魔法を天秤にかける
Englischer Titel: Another World Survival: Min-maxing my Support and Summoning Magic
Story: Tsukasa Yokotsuka
Illustrationen: Manyako
Übersetzung: Hoovy
Editing: Carly Smith
Cover Design: Alvin Rojas
Proofreading: Carly Smith
Interior Layout & Design: Werner Jacinto

Offizielle Beschreibung

Geächtet und gequält von seinen Mitschülern bis es nicht mehr geht, macht sich Kazuhisa Kaya auf den Weg in den Wald auf einem Berg mit nur einem Ziel: Eine Fallgrube auszuheben, die seinem Peiniger den Tod bringen soll. Als Kazuhisas Rache schon zum Greifen nah ist, erschüttert ein Erdbeben seine Pläne. Alles, was ihm übrig bleibt, ist geduldig zu warten, bis ihm irgendwer in die Falle geht. Tatsächlich fällt jemand hinein. Kazuhisas Freude soll aber nur von kurzer Dauer sein, denn die Leiche am Boden der Fallgrube ist nicht der Tyrann, der ihm das Leben zur Hölle machte, sondern ein groteskes schweineähnliches Monster. Und die Verwirrung hört nicht auf als er sich plötzlich in einem schneeweißem Raum wieder findet, vor ihm ein Statusbildschirm wie in einem RPG.

Merkwürdige Monster bevölkern nun den Berg, daher muss Kazuhisa alle seine Bedenken über seinen Peiniger über Bord werfen und mit seinen neu gewonnenen Kräften auf eines Ziels konzentrieren: Überleben. Das ist leichter gesagt als getan, denn er ist nicht der Einzige, der sich in dieser Situation wiederfindet …

– Übersetzung der offziellen Beschreibung von Hanashi Media

 

Allgemeine Informationen

Heute habe ich für euch mal wieder ein E-Book herausgeholt. Allerdings mal nicht von den üblichen Verdächtigen wie J-Novel Club oder Yen Press. Nein, heute schauen wir uns eine Veröffentlichung des jungen, amerikanischen Publishers Hanashi Media genauer an. 2021 gegründet ist das der neueste Verlag für Light Novel und Manga in den USA. Allerdings bringt Hanashi seine Bücher nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Spanisch heraus um damit den, bisher noch nicht so gut mit Light Novel versorgten, südamerikanischen Markt zu bedienen. Das E-Book ist sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch erhältlich.

Hier also eine Review zu Band 1 einer der beiden Start-Titel von Hanashi Media. Neben Another World Survival hat der Verlag auch Fruit of Evolution in seinem Katalog. Ich hoffe, dass da bald noch Titel dazukommen in Zukunft. Solltet ihr mehr über Hanashi Media selbst erfahren wollen schaut gerne in den aktualisierten Artikel rund um Verlage in den USA hinein.

Damit aber zurück zum Gegenstand dieser Rezension. Die Geschichte für dieses Buch wurde geschrieben von Tsukasa Yokotsuka (Website ) und für die Illustrationen ist Manyako (Twitter, Pixiv ) verantwortlich. Vielleicht kennen einige von euch diesen Namen für ihre Arbeit an Strike the Blood.

Die Übersetzung wurde von Hoovy angefertigt, das Editing und Proofreading übernahm Carly Smith. Das interne Layout des Buches stammt von Werner Jacinto, während Alvin Rojas das Coverdesign (also alles auf dem Cover abseits der Illustrationen) angefertigte.

In diesem Review sehe ich mir für euch die E-Book-Fassung direkt aus dem Shop des Verlages an. Dort kann man nämlich eine Version ohne Kopierschutz erwerben. Ein Pluspunkt. Wie üblich ist das Buch, aber auch bei kobo, Google Play, Apple und B&N erhältlich. Die Buchreihe ist in Japan mit 9 Bänden abgeschlossen.

Die Charaktere

Kazuhisa Kaya (Spitzname „Kazu“)
Ein Bild von Kazu aus Another World Survival. Er hat dunkles Haar und dunkle Augen und einen wilden Harrschnitt

Ein normaler Oberschüler, der das 1. Jahr Oberschule besucht (Alter: 15 oder 16 Jahre). Als er einem Mobbing-Opfer in der Schule zu Hilfe kommt, wird stattdessen er das Ziel und alle machen ihm das Leben zur Hölle oder sehen weg.

Statt seinen Ausweg in der Beendigung seines Lebens oder ähnlichem zu suchen ist er nur auf eines aus: Rache an seinem Peiniger. Durch seine bisherigen Erfahrungen ist er eher zynisch und negativ hat aber ein Gespür für gute Planung.

Arisu Shimozono
Arisu Shimozono aus Another World Survival. Sie hat langes glattes schwarzes Haar mit verschiedenen Haarspangen. Ihre Augen sind dunkelbraun bis dunkelrot

Eine Mittelschülerin des 3. Jahrgangs. Sie ist 14 oder 15 Jahre alt und besucht die gleiche Schule (Es ist eine Mittel- und Oberschule) wie Kazuhiza. Sie wird von Kazu davor gerettet von einem Ork vergewaltigt zu werden und arbeitet seit dem daran, stärker zu werden und bildet die Vorhut und Frontkämpferin des Duos. Sie und ihre beste Freundin Tamaki Ryuki sind unzertrennlich und kennen sich schon lange.

Shiki Yukariko
Shiki Yukariko aus Another World Survival. Sie hat braunes Haar in einem Pferdeschwanz. Sie hat dunkelbraune Augen

Sie ist in derselben Klasse wie Kazuhisa und Klassensprecherin. Daher ist sie auch 15 oder 16 Jahre alt. Sie hat nichts unternommen, um Kazuhisa zu helfen, um nicht selbst das Ziel des Mobbings zu werden, macht sich aber Vorwürfe deswegen. Kazu hasst sie daher genau so sehr wie den Rest. Sie nimmt ein bisschen einen Gegenpart ein und sorgt sich um die Gruppe.

Tamaki Ryuki
Tamaki Ryuki aus Another World Survival. Sie hat blondes in Doppel-Zöpfen mit Schleifen dazu kommen große blaue Augen.

Arisus beste Freundin und Klassenkameradin. Sie ist 14 oder 15 Jahre alt. Sie ist energetisch und eine gute Läuferin. Durch ihr für japanische Verhältnisse ungewöhnliches Äußeres sticht sie etwas heraus. Ihre japanischen, wohlhabenden Eltern adoptierten sie als sie noch sehr jung war.

Mia Tagamiya
Mia Tagamiya aus Another World Survival. Sie hat langes dunkles Haar und ein kindliches Gesicht mit großen dunklen Augen

Als Mittelschülerin des 1. Jahrgangs ist sie mit 12 oder 13 die jüngste in der bisherigen Gruppe. Allerdings hat sie anders als andere Mittelschülerinnen, dank ihres Bruders, eine starke Neigung zu pornografischen Inhalten und lässt ihren inneren Otaku schon einmal heraushängen.

Nach diesem Überblick wollen wir doch endlich zum Herzstück der Rezension kommen.

Meine Meinung zu Another World Survival Band 01:

Woran denkt ihr bei diesem Buch nach allem, was ich euch erzählt habe? Action? Den Kampf ums nackte Überleben, der unsere tapferen Jugendlichen in schwierige Situationen bringt? Menschliche Schutzschilde? Das Verlangen nach Liebe und Sex?

Ja all das findet in diesem Buch seinen Platz. Soviel mal vorne weg: Ich hatte bei diesem Buch eine eher düstere Geschichte im Kampf ums Überleben mit einem RPG-System als Unterstützung gedacht. Bekommen habe ich aber ein bisschen was anderes als erhofft. Dazu später mehr …

Ich will an der Stelle mal mit der Umsetzung des Buches und dessen Übersetzung bzw. Textqualität anfangen. Leute, die meine Review zu So, I am a Spider, So What? Band 1 gelesen haben wissen vielleicht, dass ich einen Erzfeind in E-Books habe: Tabellen.

Das, was ich in der Spider gesehen habe, war um es simpel auszudrücken: furchtbar. Wie damals erwähnt sind solche Sachen mit fixem Layout nicht wirklich die Stärke von E-Books.

In diesem Buch kommen auch immer wieder Tabellen vor, diese sind allerdings hervorragend angelegt. Natürlich sind diese vielleicht nicht ganz so kompliziert wie etwa bei Spider, aber die Qualität ist schön zu sehen. Scheinbar hat da wirklich jemand Ahnung wie man eine Tabelle ordentlich in ein E-Book einbauen kann und sich diese dann noch dem Gerät anpasst (HTML und CSS lassen grüßen!). Ist das die Zukunft? (klicken zum Vergrößern)

Ich mache hier ein wenig Scherze. Ein E-Book ist mehr oder weniger nichts anderes als eine Website in HTML und CSS. Es ist aber schön zu sehen, dass responsive Design sich auch endlich Einzug in E-Books findet.

Die Übersetzung selbst erschien mir insgesamt in Ordnung. Wie immer um das ordentlich bewerten zu können, müsste man ja das Original in Japanisch kennen. Der Text im Buch insgesamt las sich gut und hatte nicht allzu viele Fehler. Mir fiel im Grunde nur auf, dass sich hier und da mal Tippfehler oder fehlende Worte finden. Etwas, dass man sicher mit besseren Proofreading vermeiden kann. Es waren aber vielleicht 3 oder 4 Stellen, wo mir das wirklich ins Auge sprang. Insgesamt noch in Ordnung, auch wenn ich mir immer möglichst wenige Fehler wünsche.

Kommen wir noch zur Geschichte, die uns dieses Buch erzählt. Es gibt hier für mich ein paar gute und einige schlechte Seiten. Zum Guten gehört hier sicher, dass sich das Buch ein wenig mehr um die Facetten des Survival bemüht. Unsere Charaktere werden in eine brenzlige Situation hineingeworfen mit nicht viel mehr als dem was sie anhaben und dem ganzen Berg inklusive Schulgebäude. Ich sage hier allerdings nicht umsonst „bemüht“. Der Survival Aspekt tritt hier schnell in den Hintergrund, er ist immer noch vertreten, aber später längst nicht mehr so prominent wie zu Anfang.

Die Charaktere finden sich hier (vorerst) in eher milden Umständen wieder. Die Schule und der Berg sind von dichtem Wald umgeben, was es schon mal etwas schwerer für die Monster macht die Menschen zu entdecken. Auch haben sie natürlich alles, was die Schule hergibt inklusive Gerätschaften und Not-Vorräten. Das vereinfacht natürlich das Leben.

Das soll nicht heißen, dass das Überleben einfach ist. Auf keinen Fall. In den ersten Stunden haben die Orks schon viele Opfer unter den Schülern gefunden. Dass die Gruppe auch so lange überleben konnte, war einmal durchaus Glück und zum anderen Teil auch dem Protagonisten Kazu geschuldet. Dieser erweist sich als jemand der einen halbwegs kühlen Kopf bewahren kann (auch wenn manchmal dennoch seine Flucht- und Selbsterhaltungsinstinkte die Oberhand gewinnen) und gut darin ist Pläne zu schmieden.

Wobei es auch ziemlich einfach ist gute Pläne zu schmieden, wenn man nach einem Level-Up im „weißen Raum“ alle Zeit der Welt hat. Die Charaktere finden sich nämlich jedes Mal, wenn sie im Level aufsteigen im besagten weißen Raum wieder. Dort vergeht die Zeit nicht (stellt euch dies vor wie den Raum von Geist und Zeit aus Dragonball vor) und auch körperlich kann einem dort nicht viel passieren. Die Feinde kommen nicht mit. Mitglieder einer Party können den Raum sogar gemeinsam betreten, wenn eines der Mitglieder auflevelt.

Die Party hat also, umso größer sie wird, mehr Besuche in diesem Raum, wobei die Häufigkeit mit der Zeit, aufgrund der Level-Kurve, abnimmt. In der Außenwelt vergeht im Übrigen nur ein Augenblick, egal wie lange die Charaktere dort sind. Auch befindet sich in besagten Raum ein Laptop mit dem man zum einen seinen Status und Skills einsehen und Leveln kann, aber anderseits ist er auch eine Wissensquelle. Man kann den allwissenden Laptop sehr viel fragen und bekommt häufig eine Antwort, aber eben nicht zu allem. Wissen ist ja bekannterweise Macht. Ein großer Vorteil für unsere Protagonisten.

Kazu macht im Verlauf des Buches auch eine kleine Wandlung und lernt (in einem gewissen Rahmen) den Leuten mehr zu vertrauen, auch wenn der Hass auf seine Peiniger noch tief in ihm schürt.

Der weiße Raum hat aber auch einen Nachteil. Was im weißen Raum passiert bleibt im weißen Raum (Die Formulierung ist im Übrigen bewusst so gewählt, ich erzähle gleich wieso). Bedeutet also, selbst wenn sich Kazu und seine Truppe in dem Raum heilen sollten hat dies keinen Einfluss auf die reale Welt. Sie verspüren sie dort auch keinen Hunger oder Durst.

Arisu ist ein Charakter, von dem ich nicht ganz weiß, was ich von ihr halten soll. Einerseits wird sie von Kazu gerettet und bittet ihn um Hilfe stärker zu werden, andererseits ist sie dann auch schnell die Hauptstreitmacht des kleinen Zweierteams, die sich ohne große Angst und sehr geschickt in den Kampf stürzt. Ganz schön krasse Mittelschülerin …

Ich will dann mal zum Punkt vom Beginn der Sektion hier kommen. Das Buch hat mich wirklich verwirrt und ich will sagen verstört zurückgelassen. Vielleicht hatte einfach falsche Erwartungen an das Buch? Ich weiß es nicht, aber ihr könnt mir gerne sagen, was ihr meint.

Es folgen Spoiler zum Buch!
Dieses Buch frustriert mich! (Erwähnungen von sexuellen Inhalten)

Man könnte also meinen alles ist voll in Ordnung in dem Buch? Vielleicht nicht die bedrohlichste Survival-Geschichte, aber die Action weiß schon zu gefallen. Es gibt allerdings Dinge in dem Buch, die für mich wenig Sinn ergeben und mich sogar ein bisschen an dem Buch zweifeln lassen.

Ich habe euch ja schon Kazu und Arisu erzählt. Aber ein kleiner Hintergrund tut gut. Kazu hat Arisu vor einer Vergewaltigung gerettet. Hier beginnen unsere Probleme auch schon. Dass er sie gerettet hat, ist eine tolle Sache versteht mich nicht falsch. Ich bin mir nur nicht sicher was in dem Autor vorgeht und wie geil er wohl auf Mittel- und Oberschülerinnen sein muss.

Bei einigen Gelegenheiten vergleicht Kazu schon mal die Oberweiten seiner Kameradinnen. Es bleibt zwar eher bei einem plumpen „Ihre sind größer/kleiner“ oder „Ihre sind schon groß für ihr Alter“. Aber hier lässt es der Autor natürlich nicht bewenden …

Auch zerrissene Kleidung scheint der Autor sehr zu mögen. Diese wird nämlich gerne mit detailverliebtheit beschrieben. (Oder eher wie viel von Bluse und Rock noch übrig ist. Spoiler: meist nur noch Fetzen). Dazu kommt dann noch der ein oder andere Kommentar über die Unterwäsche der weiblichen Gefolgschaft durch Kazu. Einfach nur unnötig. Vor allem, wenn man bedenkt, in welcher Situation sie alle gerade sind.

Es bleiben noch ein paar kleinere Sachen: Alle seine Mitüberlebenden bisher sind Frauen, also ist auch seine ganze Party nur aus Frauen zusammengesetzt. Wenn das mal nicht auf einen Harem zusteuert <.<

Als sie dann zusammen alle ein paar Löcher zur Befestigung graben wollten ist es natürlich eine gute Idee sich etwas Bequemes anzuziehen. Und das kleine Schulgebäude für die Clubs, in dem sie sich verschanzt hatten, hatte auch etwas Passendes im Keller. Es war aber nur eine „alte“ Version der Sportuniformen vorrätig. Weiße Shirts und Sport-Slips für die Damen … Selbst Kazu sagt dazu nur, dass man diese Uniform verboten hatte und schon länger auf Shorts umgestiegen sei für die Frauen.

Eine Sache habe ich noch bevor ich mit dem Rant hier fertig bin. Die „Beziehung“ zwischen Kazu und Arisu. Als er sie gerettet hatte, wollte Kazu sie eigentlich nur als eine Art Schild verwenden und hatte nur an seinen eigenen Nutzen gedacht. Solange sie ihm nützlich war sollte alles in Ordnung, sollte es brenzlig werden würde er sie einfach im Stich lassen. Er ist eben immer noch ein ziemlicher Zyniker und kann Menschen schwer vertrauen. Die Beziehung ging aber schnell von dem über zu „Ich will sie beschützen und ich liebe sie!“. Dabei ist nicht mal ein halber Tag vergangen …

Es wird leider noch „besser“. Als sie in eine brenzlige Situation geraten und Arisu an der Schwelle des Todes steht, finden sich die beiden durch ein Level-Up im weißen Raum wieder. Und dreimal dürft ihr raten was da passiert.

Sie gestehen sich ihre Liebe ein, Küssen sich innig (wenn auch etwas zaghaft) und natürlich haben sie auch erst mal Sex. Na ja eigentlich zweimal. Immerhin hatte der Autor dann noch soviel Geschmack die beiden nicht auch noch „in Action“ zu beschreiben. Details bleiben uns dabei dennoch irgendwie nicht erspart. Danach erzählt Kazu nämlich noch was passiert ist.

Sie hatten ihr erstes Mal, auch wenn Arisu schmerzen verspürte. Auf die Frage, ob sie aufhören sollten, antwortete sie nur, dass es okay ist und sie den Schmerz mit dem Zauber „Remove Pain“ einfach wegzaubern kann (Im Übrigen wirkte sich dieser nicht auf die anderen Empfindungen aus). Danach gab es dann noch einen Satz von Kazu, der mich umgehauen hat. „Wenn wir wieder aus diesem Raum raus sind, werden unsere Körper wieder wie vorher und du bist wieder eine Jungfrau. Solange wir es also immer in diesem Raum tun ist jedes Mal dein erstes Mal …“

Ich wäre fast vom Stuhl gekippt. Gut nur, dass ich nicht auf einem Stuhl saß. Der liebe Markus (ein Mitglied des engl. Light Novel Channel des Matrix-Netzwerkes) hatte mir hier etwas Interessantes erzählt. Er meinte, in der ganzen Situation könnte der „Suspension Bridge Effect“ (auch „Misattribution of arousal“) eine Rolle spielen.

Im Grunde beschreibt dies den Effekt, dass eine Person ihre Gefühle in einer lebensgefährlichen oder sehr stressigen Situation statt Angst als Erregung misinterpretiert. Ich weiß nur nicht, ob ich dem Autor soviel Genialität zuschreiben würde. Mir kommt es eher so vor als hätte er noch etwas Wish-Fulfilment eingebaut. Sollte es doch anders gewesen sein: Hut ab.

Das ist auch nur einer der absolut komischen Momente. Später hat Tamaki noch einen kleinen mentalen Zusammenbruch, als sie schlicht und einfach bei einer Aufgabe versagt. Durch ein inneres Trauma verfällt sie in einen kindlichen Zustand zurück und braucht viel Zuspruch. Die Gruppe befand sich hier mal wieder im weißen Raum. Arisus erste Idee neben dem Trösten von Tamaki war, dass Kazu doch auch mit ihr schlafen soll, damit es ihr nicht so vorkommt als würde Kazu sie auch wegwerfen … Muss ich dazu wirklich noch was sagen? Was zur Hölle hat der Autor da wieder für Ideen. Es kam im Übrigen dann nicht nochmal zum Sex. Hätte der Autor doch mal lieber weiter KanColle gespielt … (Es steht im Afterword echt so drin, dass er um dieses Buch schreiben immer weniger das Spiel gespielt hatte …)

Fazit

Zeit diesen Rant zu einem Ende zu bringen, ich denke, ich hab jetzt mal genug Dampf abgelassen über das Buch. Ich weiß nicht was hier für mich schiefgelaufen ist. Ich hatte eigentlich eine Geschichte erwartet, die sich auf das Überleben in einer neuen Situation mit magischen Fähigkeiten (aka Skills) beschäftigt. Das war auch da, aber dazu gibt es eine Tonne Zeug was ich einfach nicht mag. Das ganze steuert aus meiner Sicht eher in Richtung eines Harems und der Autor lebt hier sicher ungeniert die ein oder andere Fantasie aus.

Grundsätzlich ist das ja in Ordnung, aber warum brauche ich dann den Survival-Zusatz, wenn dieser sowieso durch einen einfachen weißen Raum und eine gute Ausgangslage in den Sand gesetzt wird? Die Action war insgesamt okay, auch wenn mir die Orks nach einer Weile echt auf die Nerven gingen. Natürlich mussten sie wie dumme Hühner alle Frauen vergewaltigen und töten, die sie in die Finger bekamen.

Ihr merkt schon, dass das Buch für mich einen schweren Stand hat. Aus meiner Sicht hätte der Autor vielleicht eher einen Hentai-Doujin schreiben sollen, da wüsste ich wenigstens was ich bekomme. Ich habe grundsätzlich nichts gegen sexuelle Inhalte, aber es gibt für sowas einen richtigen Ort und eine richtige Zeit. Es könnte sein, dass diese Reihe vielleicht später etwas besser wird für mich ist aber klar das wird der einzige und letzte Band den ich lesen werde.

Sollte euch das alles weniger stören als mich und ihr seht da noch etwas das euch gefällt, könnt ihr das Buch bei Hanashi Media als E-Book auf Englisch oder Spanisch für 8 € erwerben.


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