Review: When the Clock Strikes Z – Band 01

Der First-Person-Shooter Enthusiast Hiroaki Dewa und eine Zombie-Film Fanatikerin Otoha Judou finden sich in einer Zombie-Apokalypse wieder. Wie die beiden die neue Sitaution meistern erfahrt ihr in dieser Review zu „When the Clock Strikes Z“.

Cover des 1. Bandes von When the Clock Strikes Z
Cover des Band 01 von When the Clock Strikes Z
Japanischer Titel: Zの時間
Englischer Titel: When the Clock Strikes Z
Autor: Ichirou Sakaki
Illustrationen: Katsudansou
Übersetzung: InpsMoink
Editing: teiko

Mich hat irgendwie das Zombie-Fieber gepackt. Nachdem ich aber durch „Another Worlds Zombie Apocalypse is not my Problem!“ ein wenig enttäuscht worden bin (hier zum Review dazu), brauchte ich danach eine Geschichte mit einer „klassischen“ Zombie-Apokalypse. Ihr wisst schon mit gefährlichen Zombies, Blut, Gedärmen ein bisschen Gore, abgetrennten Köpfen und solchen Sachen.

Beim Stöbern durch den Katalog von J-Novel Club habe ich dann diese Novel entdeckt. Die Beschreibung ließ mich schon erahnen, dass dies genau die Novel war nach der mir gerade der Sinn stand. Ob sich meine Erwartungen halten konnten könnt ihr in diesem Review zu Band 1 von „When the Clock Strikes Z“ lesen.

Die Novel „When the Clock Strikes Z“ stammt aus der Feder des Autors Ichirou Sasaki. Er zeichnet sich auch verantwortlich für die Novels „Outbreak Company“, „Bluesteel Blasphemer“ und „Chaika die Sargprinzessin“. Unterstützung für diese Novel erhält der Autor durch Illustrationen von Katsudansou. Die englische Übersetzung stammt vom Publisher J-Novel Club. Als Übersetzer wurde hier InpsMoink tätig. Editiert wurde der Roman von teiko.

Für diese Review habe ich mir die „Premium“-Version angesehen, die man direkt bei J-Novel-Club erwerben kann. Diese ist DRM-frei und enthält noch ein paar Bonus Kurzgeschichten, ansonsten ist diese allerdings identisch zu den anderen verfügbaren Fassungen. Auffällig an dem Buch ist allerdings, dass es mit 150 Seiten (laut Kobo, mein Pocketbook zeigte mir 134 an) eher kurz ausfällt. Auch ist die Serie in 2 Bänden abgeschlossen.

Werfen wir doch nach dieser kleinen Einleitung gleich einen genaueren Blick auf den Inhalt.

Offizielle Beschreibung:

„Als der Hardcore First-Person-Shooter Enthusiast Hiroaki Dewa zum ersten mal seit langem sein VR-Headset abnimmt und nach draußen geht, stellt er fest dass die ganze Welt in Schutt und Asche liegt! Bald darauf trifft er zufällig auf den Horror-Junkie Otoha Judou und die beiden vereinen ihre Kräfte um die Zombie-Apokalypse zu überleben. In einer schicksalhaften Nacht hinterlässt eine Virtual-Reality AI names ‚Raven‘ ihnen eine kryptische Nachricht: ‚Überlebt und die Menschheit könnte wieder einmal aufblühen.‘ Folge diesen beiden Sonderlingen, während sie sich in einer hoffnungslosen Welt an ihre Hoffnung klammern.“

– freie Übersetzung der offiziellen englischen Beschreibung

Ich habe euch hier auch nochmal eine etwas ausführlichere Zusammenfassung der ersten 30-40 Seiten um deutlicher herauszuarbeiten worum es genau gehen soll in diesem Buch. Logischerweise Spoiler ahead!

Inhaltszusammenfassung When the Clock Strikes Z

Unsere Geschichte beginnt wie jede gute Zombie-Geschichte mit dem Ausbruch der Seuche. Wie genau sie wohl ausgebrochen ist wird allerdings nicht erklärt. Allerdings kollabierte Japan bereits einige Tage nach der ersten Infektion und wird nun hauptsächlich von Zombies bevölkert.

Unser männlicher Protagonist Hiroaki Dewa bekommt davon allerdings erst mal gar nicht viel mit. Seit er die Schule abgebrochen hat, ist er viel zu sehr damit beschäftigt in den Rängen des Virtual-Reality First-Person-Shooters „Field Battle“ aufzusteigen um sich Ruhm und Ehre zu verdienen und dann damit das große Geld zu machen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass seine Familie nicht gerade begeistert war das zu hören. Anfangs hielten sie es nur für eine Phase, die vorbei geht. Als aber klar wurde dass es Hiroaki ernst damit meint, fing seine Familie an ihn zu ignorieren und nur noch das Notwendigste für ihn zu tun. Aber etwas scheint doch anders zu sein in der letzten Woche. Das Essen, das ihm seine Mutter immer noch jeden Tag vor die Tür stellt hat mittlerweile einen Flaum wie ein Pfirsich und ist wohl nicht mehr genießbar. Ist das alles ein schlechter Scherz?

Als er die Tür öffnet um seiner Mutter richtig die Meinung zu geigen wird ihm deutlich anders. Seine Mutter sieht noch blasser aus als sonst, ihre Zähne faulen bereits und auch ihre Haut scheint sich bereits von ihrem Hals abzuschälen. Auch eines Ihrer Augen ist merkwürdig geschwollen. Jeder normale Mensch wäre doch längst zum Arzt gegangen oder nicht?

Als ihm dann eindeutig klar wird dass seine Mutter nicht mehr seine Mutter ist, sondern ein Zombie, rettet ihm der Zufall das Leben. Ein Bücherregal stürzt auf seine Mutter und beendet ihr untotes Leben ein für alle mit einem Knall und einer großen Blutlache.

Als er daraufhin die Situation im Haus beurteilt merkt er schnell dass er nicht mehr Zuhause bleiben kann. Auch sein Vater, der noch immer wie jeden Morgen seine Schuhe putzt und sein kleiner Bruder sind ebenfalls zu Zombies geworden. Nun versuchen sie sich an seinem zarten Fleisch zu ergötzen. Er schafft es aber Ihnen zu entkommen und zu einer nahegelegen Polizei-Station zu fliehen.

Zu seinem Pech war aber auch der Polizei-Beamte bereits ein Zombie, der sich bereits an den Leichen einiger Schülerinnen weidet. Als dann auch sein Handy klingelt hat für Hiroaki wohl sein letztes Stündchen geschlagen. Allerdings taucht ein junges Mädchen, Otoha Juduo, auf um ihm das Leben zu retten und den Zombie mit zwei gekonnten Schwüngen mit ihrer Schaufel zu enthaupten. Nachdem er Otoha überzeugt hat das er kein Zombie ist schließt er sich ihr an um sein eigenes Überleben zu sichern.

Otoha erwies sich als wahrer Glücksgriff im Kampf ums Überleben. Denn sie ist ein Hardcore-Fan von Zombie-Filmen und kennt daher so ziemlich jedes Klischee, jedes Trope und jede Falle, die es in einem Zombie-Film je gegeben hat. Und sie weiß daher auch wie man so einen Fall überleben kann. Wer hätte gedacht, dass sich dieses Wissen mal auszahlt? Dabei ist es eher ihr Charakter der sie zur Außenseiterin machte, denn eigentlich ist sie mit ihrem praktischen Bob-Schnitt und der Brille auf der Nase ganz hübsch. Oder wie der Autor es schön beschrieb: „bringt man sie zum Lächeln und stellt sie einen gut beleuchteten Raum wäre man überrascht,wie süß Otoha ist.“ Sie ist jedoch eher kalt und distanziert, was jedoch nicht heißen soll, dass sie nicht vielleicht doch einen weichen Kern hat.

Meine Meinung zu When the Clock Strikes Z

Der Autor tischt uns hier also eine klassische Zombie-Apokalypse, mit einer Menge Gewalt, Blut, Gedärmen und vor allem Zombies auf. Im Grunde also genau das was mich vom Buch erhofft hatte. Es wird sich den klassischen Klischees bekannt aus Zombie-Filmen und Videospielen bedient, was in dem Fall nicht mal schlecht ist, sondern sogar zur Atmosphäre des Ganzen beiträgt. Mithilfe von Otoha lässt der Autor immer wieder alle mögliche Trivia über Zombie-Filme und Spiele (man denke Resident Evil) vom Stapel, was das ganze unterhaltsam macht.

Die Gewalt und der Gore-Faktor dürfen natürlich auch nicht fehlen in so einem Buch. Die Action bedient sich der sehr detaillierten Beschreibung und sehr brutalen Methoden der Zombie-Beseitigung durch unsere beiden Protagonisten. Hatte ich die Schaufel und das Abtrennen oder Einschlagen von Köpfen erwähnt? Für Fans von Splatter und auch Gore gibt es im Buch definitiv etwas zu lesen. Manche Szenen könnten so direkt aus einem Actionfilm stammen. Ihr wisst schon explodierende Gebäude und der ganze Spaß. Mir hat das sehr gut gefallen.

Wir finden hier auch die typischen Waffen einer Zombie-Apokalypse wieder. Seien es Brechstangen, selbst gebastelte Speere oder eine einfache Schaufel. Mir fehlte in diesem Buch eigentlich nur noch die obligatorische Kettensäge. Die Örtlichkeiten die wir in diesem Roman erkunden, könnten wohl auch typischer nicht sein. Die beiden schlagen ihr Camp in einem verlassenen Heimwerkermarkt auf und plündern die lokalen Supermärkte nach Vorräten und kriechen auch schon mal durch die Kanalisation.

Auch scheint der Autor Schusswaffen zu mögen, was man vielleicht auch seinen anderen Werken entnehmen kann. Es ist jetzt nicht so verrückt wie zum Beispiel Keiichi Sigsawa in Sword Art Online Alternative, aber es wurde darauf geachtet die Schusswaffen, die unsere beiden Charaktere finden und verwenden korrekt zu beschreiben und zu benennen. Auch gab es immer ein wenig Info durch Hiroaki zu jeweiligen Waffe. Das hat mir als Fan SAO Alternative gut gefallen.

Gut ist auch, dass der Autor sich nicht allein in der Action verliert, sondern sich auch genauer mit dem Überleben und den seelischen Folgen solch einer Ausnahme-Situation beschäftigt. Die Welt der Zombie-Apokalypse ist natürlich in einem desolaten Zustand. Geschäfte sind zerstört und da sich niemand mehr wirklich um die Sachen kümmert fangen die nicht lange haltbaren Lebensmittel an zu verrotten, was das Überleben nicht vereinfacht.

Bei der ganzen psychologischen Kiste geht der Autor aber ganz schön in die vollen, was mich doch überrascht hatte. Gerechnet hatte ich eigentlich mit einem Zombie-Splatter-Fest und nicht damit mit doch auch tiefgründigen existenziellen Fragen konfrontiert zu werden. Erlaubt mir etwas auszuholen.

Die Zombies in diesem Buch sind auch etwas anders als das für gewöhnlich der Fall ist. Wenn die Zombies mal gerade kein Fleisch (oder besser gesagt Menschen) finden um daran rumzunagen imitieren sie menschliches Verhalten. So räumen die Verkäufer-Zombies Ware aus den Regalen und legen sie dann wieder dorthin zurück oder machen es wie Hiroakis Mutter, die selbst nachdem sie zum Zombie wurde ihrem Sohn jeden morgen etwas zu essen machte. Oder auch wie Hiroakis Vater, der auch als Zombie seinem morgendlichen Ritual des Polierens seiner Schuhe nachging. Wären die Zombies nicht so beschränkt in ihrer Intelligenz hätte man sie fast für richtige Menschen halten können. Zumindest wenn man von ihrem Äußeren absieht und der Tatsache dass sie der menschlichen Sprache nicht mehr mächtig sind. Ich finde Zombies mit Charakter auf jeden Fall besser als eine schlurfende Masse wie man sie vielen Filmen und Videospielen kennt. Das soll aber nicht heißen, dass sich die Zombies nicht ihrer Art entsprechend verhalten, sobald sich Ihnen ein Mensch nähert.

Die Zombies nutzt der Autor auch zu seinem Vorteil, da diese noch irgendwie den Menschen ähneln die man doch liebt. Wäre man dann im Falle einer solchen Apokalypse tatsächlich in der Lage seine Geliebten umzubringen, auch wenn diese nun Zombies sind, um sein eigenes Leben zu retten? Wie belastet eine solche Ausnahmesituation die Psyche eines Menschen vor allem direkt nach dem Ausbruch der Seuche, wenn man geschockt wie Hiroaki erst mal nicht weiß wie es weitergehen soll, weil die Welt, die man kennt, plötzlich Kopf steht?

Dabei belässt es Autor manchmal noch der Fantasie des Lesers, wie genau man diese Fragen oder vielmehr Gesten interpretieren möchte. Dafür nutzt der Autor auch vollends die gewählte Erzählperspektive aus. Erzählt wird uns die Geschichte aus der Perspektive von Hiroaki Dewa unserem männlichen Protagonisten. In der ersten gemeinsamen Nacht bekommt Hiroaki, verständlicherweise, kein Auge zu. Otoha bemerkt dies und teilt ihren geräuschunterdrückenden Helm mit ihm. Hiroaki kann dabei nur Vermutungen anstellen, warum sie so etwas unter dem Sofa lagert auf dem sie schläft. Vermutlich hat sie das ganze mehr mitgenommen und sie brauchte den Helm für den selben Zweck? Eine Aufklärung gibt es dazu nicht.

Auch außerhalb der Apokalypse werden einige Probleme angesprochen. Sei es Mobbing in der Schulklasse, was die soziale Norm ausmacht und was passiert, wenn mit dieser bricht wie Otoha und Hiroaki es tun. Wie auch schon vorher bleibt es aber dem Leser überlassen sich darüber weiter Gedanken zu machen.

Ehrlich gesagt war ich sehr überrascht was der Autor da aus dem Hut zieht. All diese Sachen verleihen den Charakteren eine gewisse Tiefe und machen sie nachvollziehbarer. Manchmal deutet der Autor ein paar Sachen wohl bewusst nur an, um den Leser zu animieren kurz inne zu halten und darüber nachzudenken. Auch wenn für diesen Effekt die Hintergrundgeschichten aller bisher aufgetauchter Charaktere etwas sehr tragisch ausfallen. Es ist zumindest nicht das, was ich aus typischen Zombie-Filmen und Videospielen kenne. Aber vielleicht habe ich auch einfach nie genug damit beschäftigt.

Um die Stimmung allerdings nicht zu bedrückend werden zu lassen, werden neben den Actionsequenzen auch ein paar Comic-Relief-Momente eingesetzt um die Spannung die sich im Leser aufbaut, mit einem oder zwei Lachern zwischendurch, auch wieder abzubauen. Ich fand diese auch immer an den passenden Stellen eingesetzt.

Wir haben also Action, Emotionen und ein bisschen was zu Lachen zwischendurch. Was will man mehr in einer Zombie-Apokalypse?

Fazit

Was kann ich also als Fazit zum 1. Band „When the Clock Strikes Z“ ziehen?

Insgesamt hat das Buch meine Erwartungen erfüllt und an einigen Stellen sogar übertroffen. Wenn ihr hier seid für gute alte Zombie-Action der alten Schule, dann ist das Buch genau das Richtige für euch. Es erwarten euch Zombies, Gedärme, Waffen und noch mehr Zombies. Die Gewalt wird dabei durchaus in den Vordergrund gestellt, was durch die genaue Beschreibung mancher Szenen durchaus etwas abschreckend wirken könnte. Dafür haben wir allerdings Hauptcharaktere die durch die Ausnahmesituation eine eigene Dynamik entwickeln, die auch gerne mal für den ein oder anderen Witz zur Entspannung hergenommen wird. Dazu kommt einige moraliesche Fragestellungen, über die ich mir so noch nicht mal Gedanken gemacht habe.

Von mir gibt für diesen Roman eine volle Empfehlung. Vor allem für Fans von Zombie-Geschichten bietet dieser Roman guten Stoff, auch wenn es nichts super originelles sein sollte hat mir das Buch Spaß gemacht. Es ist ja tatsächlich eine der wenigen Light Novels, die sich mit der Zombie-Apokalypse auseinander setzen, obwohl in Videospielen und Filmen eigentlich ein allgegenwärtiges Thema sind. Oder vielleicht habe ich die bisher einfach übersehen? Es war auch wieder herrlich erfrischend nach dem ganzen Isekai in letzter Zeit mal wieder etwas zu haben, das in unserer eigenen Welt spielt und mal keiner RPG-Logik folgt.

Ich freue mich auf jeden Fall auf den Abschlussband dieser 2-teiligen Serie die im Oktober erscheint. Den hier vorgestellten ersten Band der Serie könnt ihr nur als E-Book erwerben, eine Print-Version gibt es nicht. Einen schönen Überblick über alle Händler bietet die Übersichtsseite zu When the Clock Strikes Z bei J-Novel Club. Der Preis für das E-Book liegt bei $7 oder $8 US-Dollar.

Was ist eure liebste Geschichte mit einer Zombie-Apokalypse? Egal ob Videospiel, Film oder Buch lasst es mich gerne unten in den Kommentaren wissen!


Schreibe einen Kommentar


Durch Abgabe eines Kommentares stimmst du der Verarbeitung der dafür notwendigen Daten zu. Genaues dazu kannst du unserer Datenschutzerklärung zu. Eine Angabe der E-Mail Adresse ist rein optional. Diese wird vom Dungeon nach erfolgter Einwilligung dazu verwendet um eine Benachrichtigung über eine Antwort zuzustellen.